Genozid im Sudan:Darfur-Rebellen wollen über Frieden verhandeln

Ein erstes Hoffnungszeichen: Mehrere Rebellengruppen aus der sudanesischen Krisenregion Darfur haben sich auf eine gemeinsame Position für Verhandlungen mit der Regierung geeinigt.

Die Rebellengruppen wollten in zwei bis drei Monaten endgültige Gespräche mit Khartum aufnehmen, sagte der UN-Gesandte für Darfur, Jan Eliasson, nach viertägigen Verhandlungen in Tansania. Die Anführer der Gruppen hätten sich auf eine "gemeinsame Plattform" verständigt, welche die Verteilung von Macht, Besitz und Land sowie das Thema Sicherheit und auch humanitäre Aspekte umfasse.

Darfur-Rebellen, AFP

Zwei Vertreter der Darfur-Rebellen, die gerade in Tansania verhandeln

(Foto: Foto: AFP)

Es gab zunächst keine Reaktion aus Khartum. Die Regierung hat jedoch bereits eine grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft signalisiert.

Hilfsorganisationen sollen Zugang erhalten

Die Rebellen hätten eingewilligt, die Kämpfe einzustellen, wenn dies auch die Regierung tue, sagte Eliasson weiter. Sie wollten zudem Hilfsorganisationen den Zugang sichern, die Soldaten der Afrikanischen Union (AU) nicht angreifen, und mit der geplanten Friedenstruppe aus AU und UN zusammenarbeiten.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) hatte vergangene Woche den Weg für eine 26.000 Mann starke gemeinsame Friedensmission beider Organisationen freigemacht.

Die Mitglied der Rebellengruppe SLA sagte am Montag, bewaffnete Unbekannte hätten einige ihrer Kämpfer in Darfur angegriffen, dabei seien vier Menschen getötet und fünf verletzt worden. Internationale Beobachter schätzen, dass in dem vier Jahre andauernden Konflikt bereits 200.000 Menschen ums Leben gekommen sind.

Polen will Soldaten schicken

Unterdessen hat Polen angekündigt, ab Herbst 150 Soldaten für die internationale Darfur-Mission in den Tschad und in die Zentralafrikanische Republik entsenden. Er werde diesen Plan Staatschef Lech Kaczynski als Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte vorlegen, sagte Verteidigungsminister Aleksander Szczyglo in Warschau.

Einzelheiten sollen demnach noch mit Frankreich diskutiert werden, das die Bemühungen um die geplante EU-Truppe koordiniert. Vermutlich sollten die polnischen Truppen in den Nachbarländern der sudanesischen Krisenregion vor allem logistische Unterstützung leisten, sagte Szczyglo.

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