Ausbruchsversuch:Einsatzkräfte erschießen Geiselnehmer in russischem Gefängnis

In einem Gefängnis im russischen Rostow-am-Don nahmen Insassen Geiseln, Spezialkräfte stürmten schließlich die Anlage. (Foto: AP/AP)

Bei einem Ausbruchsversuch in Rostow-am-Don nehmen Insassen zwei Wärter als Geiseln. Spezialkräfte stürmen wenig später den Gefängnistrakt.

Im südrussischen Rostow-am-Don sind bei einem Ausbruchsversuch mit Geiselnahme sechs Häftlinge von Polizeikräften erschossen worden. Die als Geiseln genommenen Mitarbeiter seien dabei unverletzt befreit worden, teilte der Pressedienst der russischen Gefängnisbehörde am Sonntag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge mit.

Der Ausbruchsversuch soll am frühen Sonntagmorgen begonnen haben. Die Gefangenen zerstörten demnach das Gitterfenster ihres Zellenblocks und gelangten in die Bereitschaftsräume. Dort sollen sie unter anderem den Chef der Einsatzleitung gekidnappt haben. In einem über Medien verbreiteten Video bezeichnete einer der Geiselnehmer sich und seine Mitstreiter als Anhänger der Terrormiliz IS.

Die Geiselnehmer säßen wegen Terrorvorwürfen hinter Gittern, bestätigte ein Sprecher der Sicherheitsorgane. Bewaffnet seien die Männer mit Messern und anderen angeschärften Gegenständen, hieß es weiter.

Für die Freilassung der Geiseln forderten die Gefangenen Schusswaffen, ein Fluchtfahrzeug und freies Geleit. Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt. Weil die Verhandlungen scheiterten, habe eine Sondereinheit der Polizei schließlich den Gefängnistrakt gestürmt, teilten die Behörden mit. In anderen Sektoren der Haftanstalt seien die Insassen weiter überwacht worden.

© SZ/dpa/cvei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Krieg in der Ukraine
:Putin feuert vier Vize-Verteidigungsminister und vergibt Posten an Verwandte

Beobachtern zufolge will der russische Präsident mit dem Schritt verdeutlichen, dass er angeblich Verschwendung und Korruption im Verteidigungsministerium nicht mehr duldet. Die Bundesregierung will das Bürgergeld für Ukrainer nicht einschränken.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: