Eine letzte Boshaftigkeit können sich weder die einen noch die anderen verkneifen. Als die Hamas und der Islamische Dschihad Alexander Trufanow, Iair Horn und Sagui Dekel Chen nach 498 Tagen der Geiselhaft im Gazastreifen freilassen, stellen sie ihre Gefangenen erst einmal minutenlang zwischen Bewaffneten auf einer Bühne zur Schau. Zum Abschied drückt ein Bewaffneter Trufanow dann noch einen kleinen Klumpen Gold in die Hand. Die Frau des am 7. Oktober entführten Israelis hatte zwei Monate nach dem Massaker eine Tochter zur Welt gebracht. Trufanow würde das Kind also bald das erste Mal im Arm halten – und sollte das Gold als „Glückwunschgeschenk“ der Hamas und des Islamischen Dschihad zur Geburt seiner Tochter betrachten.
Nahost:Die Freilassung als unwürdige Inszenierung
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Drei im Gazastreifen festgehaltene Israelis kamen am Samstag frei, im Gegenzug durften 369 Palästinenser israelische Gefängnisse verlassen. Beide Seiten haben sich damit an das Abkommen gehalten. Wie es nun weitergeht, ist aber offen.
Tomas Avenarius, Tel Aviv

Gazastreifen:Wie groß ist die Zerstörung?
Seit dem Abkommen zwischen Israel und der Hamas ziehen Hunderttausende Palästinenser wieder zurück in den Norden des Gazastreifens. Dort erwarten sie vor allem Trümmer – und die Frage, ob ein Wiederaufbau gelingen kann. Eine Bestandsaufnahme.
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