Von Kirsch-Whisky, Döner ohne Soße und geheimen Ängsten: Über Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt es auch jenseits von Krisengipfeln und Regierungsarbeit einiges zu erfahren. Eine Annäherung in Bildern. 1. Merkel wollte Eiskunstläuferin werden Als kleines Mädchen wollte Angela Merkel Eiskunstläuferin werden. Doch es gab da ein kleines Problem: ihre Unsportlichkeit. Bei der "Frühsichtung", die in der DDR üblich war, fiel sie durch. Bei dieser Prüfung ging es darum, bei Kindern körperliche Anlagen und sportliche Talente festzustellen, die gefördert werden sollten. "Ich war erkennbar so wenig begabt, dass man mich für keine Sportart für geeignet hielt", sagte Merkel einmal dem SZ Magazin. Das Foto zeigt die 16-jährige Angela Merkel (markiert) bei der Mathematik-Olympiade des Bezirks Neubrandenburg 1971 in Templin. Man beachte die Hände.
Geheimnisse der Kanzlerin
2. Merkel war ein rebellisches Kind
Nach außen gab sich die Pfarrerstochter besonnen, doch zu Hause konnte sie als Mädchen zur Furie werden. Zum Beispiel dann, wenn ihre Mutter wollte, dass sie Petersilie aus dem Garten holte. Denn Angela hatte das Gefühl, sie müsse das nur tun, weil ihre Mutter selbst keine Lust dazu hatte. Wenn Merkel bockig wurde, verriet sie selbst in einem Interview-Buch, musste sie büßen: Sie bekam Hausarrest oder ihre Eltern kürzten das Taschengeld. Merkels Eltern Horst und Herlind Kasner während eines Besuchs im Bundestag am 22. November 2005.
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3. Merkel verkaufte als Kind Blaubeeren
Doch Angela Merkel war schon damals gewieft. Und wusste ihr Taschengeld wieder aufzubessern. Als Kind hat sie Blaubeeren gesammelt und an die "Handelsgenossenschaft für Obst und Gemüse" verkauft, für vier Mark pro Kilo. Weil Blaubeeren in der DDR subventioniert wurden, verkaufte die Genossenschaft das Kilo für gerade mal zwei Mark weiter. "Einer hat verkauft, der zweite ist nach einer Stunde in den Laden und hat gefragt, ob es Blaubeeren gibt. Da hat er dann für zwei Mark das Kilo wieder kaufen können", sagte Merkel einmal der Bild am Sonntag.
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4. Merkel hatte ihren ersten Rausch nach der Abi-Feier
Ihren ersten Vollrausch hatte Merkel mit 18 Jahren nach der Abiturfeier, nachts um vier. Sie hatte zu viel Kirsch-Whisky getrunken und fiel aus einem Boot. "Für einen Moment hatte ich vergessen, dass ich ins Wasser falle, wenn der neben mir aufsteht", erinnerte sie sich in einem Spiegel-Gespräch mit Tote-Hosen-Sänger Campino. Wild ließ es die junge Angela Merkel ansonsten aber nicht angehen: "Ich war immer das Mädchen, das Erdnüsse isst und nicht tanzt." Angela Merkel im Juli 1973 - nach dem Abitur - mit Freunden beim Camping in Himmelpfort an der Havel.
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5. Merkel war Raucherin
Ein bisschen verwegen war Merkel immerhin in ihrer Anfangszeit als Bundesjugendministerin. "Ich habe jeden Tag eine Packung Zigaretten geraucht", sagte sie vor ein paar Jahren in einem Interview mit der Zeitschrift Bunte. "Bei einer starken Erkältung habe ich es mir jedoch wieder abgewöhnt." Als Bundesjugendministerin besuchte Angela Merkel im Jahr 1992 das "Bunte Haus" in Weimar, einen Treffpunkt für linksorientierte Jugendliche.
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6. Merkel liebt Döner Kebap
Angela Merkel liebt Döner. Dafür gab sie nach der Wende ihre ersten 4,50 West-Mark aus - und war sehr angetan. Während ihrer Zeit als CDU-Vorsitzende soll Merkel einmal pro Woche Döner gegessen haben. Und zwar im "Café Motiv" in der Wilhelmstraße im Berliner Regierungsviertel. "Frau Merkel isst ihren Döner immer so wie wir Türken ihn essen - ohne Soße, nur mit Fleisch, Salat, Zwiebeln, Tomaten, Weiß- und Rotkraut", hat der Chef des Café Motiv mal der Berliner Zeitung gesagt. In einem Berliner Imbiss schneidet Angela Merkel Fleisch vom Dönerspieß. Das Foto sorgte später für Diskussionen, weil ein türkisches Restaurant in der Ukraine damit auf einem riesengroßen Plakat für sich warb.
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7. Merkel träumt von Hawaii
Auch eine Bundeskanzlerin hat noch Träume. Teil eins: "Ich würde gerne einmal nach Hawaii reisen", sagte Merkel schon vor ihrer Zeit als Kanzlerin in der Bild-Zeitung. Bis heute hat sie sich diesen Wunsch nicht erfüllt. Ob sie auch davon träumt, mit zerrissenen Jeans durch San Francisco zu laufen, hat sie nicht verraten. Einen anderen Reisetraum dafür schon: eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn. Der weltberühmte Waikiki-Strand auf der Hawaii-Insel Oahu.
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8. Merkel sehnt sich nach Anonymität
Apropos Reisen: Angela Merkel vermisst es, sich irgendwo auf dieser Welt bewegen zu können, ohne erkannt zu werden. Darauf zu "verzichten, unerkannt einkaufen zu gehen", bezeichnete sie im SZ-Magazin als ihr größtes persönliches Opfer, das sie für die Nation bringe. Erkannt! Da nutzt auch keine Sonnenbrille: Angela Merkel während ihres Osterurlaubs 2007 mit Ehemann Joachim Sauer im italienischen Ischia.
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9. Merkel träumt von einem Abendessen mit Del Bosque
Auch eine Bundeskanzlerin hat noch Träume, Teil zwei: Irgendwann einmal möchte sie Vicente Del Bosque zum Abendessen einladen, den Weltmeister-Trainer der spanischen Fußball-Nationalmannschaft. Das sagte Angela Merkel im SZ-Magazin. Eine Begründung nannte sie nicht, Del Bosque hat seinerseits trotzdem Interesse bekundet. "Ich wäre begeistert darüber", sagte er während einer Pressekonferenz im Sommer 2012.
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10. Merkel hat Angst vor Hunden und Gewitter
Mehr als ihren Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) fürchtet die Kanzlerin Regen, Blitz und Donner. Wovor sie am meisten Angst habe, wurde Angela Merkel im SZ-Magazin gefragt. Ihre Antwort: "Bei einem Gewitter ungeschützt zu sein." Außerdem hat Merkel Angst vor Hunden, seit sie 1995 bei einer Radtour in der Uckermark von einem Jagdhund ins Knie gebissen wurde. Hab' ich da etwa ein Donnern gehört? Angela Merkel gut beschirmt während eines Wahlkampfauftritts 2009 in Stralsund.