Gefangene Umweltaktivisten:Russland muss Greenpeace-Schiff freigeben

Das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" (Foto: dpa)

Seit zwei Monaten hält die russische Justiz ein Greenpeace-Schiff fest. Jetzt hat der Internationale Seegerichtshof entschieden, dass Moskau die "Arctic Sunrise" herausgeben und die Crew freilassen muss. Russland erkennt das Urteil nicht an.

Russland muss das beschlagnahmte Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise nach einer Entscheidung des Internationalen Seegerichtshofs freigeben und dessen Crew freilassen. Das Hamburger Gericht setzte eine Kaution von 3,6 Millionen Euro fest, die von den Niederlanden als Bankgarantie in Russland zu hinterlegen sind.

Die Niederlande, unter deren Flagge das Schiff fuhr, hatten das Gericht wegen der Kaperung der Arctic Sunrise durch Russland angerufen. Moskau erklärte umgehend, das Urteil nicht anzuerkennen. Das Außenministerium teilte mit, Russland habe 1997 das UN-Seerechtsübereinkommen nur teilweise ratifiziert und betont, keine Entscheidungen anzuerkennen, welche die nationale Souveränität einschränkten.

In den vergangenen Tagen hatte die russische Justiz für fast alle der im September festgenommenen 30 Männer und Frauen die Freilassung gegen Kaution angeordnet. Sie dürfen aber nicht aus dem Land ausreisen. Nach dem Urteil des Seegerichtshofs müssen alle Besatzungsmitglieder Russland verlassen dürfen.

Die internationale Besatzung der Arctic Sunrise hatte an einer Ölplattform des russischen Gasmonopolisten Gazprom gegen Umweltzerstörung protestiert. Dabei verletzten die Greenpeace-Aktivisten unter anderem eine international festgelegte Sicherheitszone von 500 Metern für Plattformen auf See.

Russland wirft den Besatzungsmitgliedern Rowdytum vor. Dafür sind bis zu sieben Jahre Haft möglich. Moskau betonte am Freitag erneut, die Besatzung der Arctic Sunrise habe gegen internationale und russische Gesetze verstoßen.

© Süddeutsche.de/dpa/afp/ter - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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