Gedenkstätten - Oranienburg:Roth gedenkt der Ermordung von Sinti und Roma

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Oranienburg (dpa/bb) - Kulturstaatsministerin Claudia Roth und der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, haben am Donnerstag in der Gedenkstätte Sachsenhausen der von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma gedacht. Mit dem sogenannten Auschwitz-Erlass ordnete das Naziregime vor 80 Jahren die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an. Hunderttausende Sinti und Roma fielen dem Völkermord zum Opfer.

Anlässlich des Jahrestages wurden in der Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg am Donnerstag auch Kränze niedergelegt. Überlebende nahmen an der Gedenkzeremonie teil. Im Konzentrationslager Sachsenhausen waren mehr als 1000 Sinti und Roma inhaftiert worden.

Kulturstaatsministerin Roth (Grüne) sagte laut Mitteilung: "Wir brauchen mehr Miteinander, mehr kulturelle und politische Bildung und mehr Sichtbarkeit des so großen kulturellen Reichtums von Sinti und Roma. Vor allem aber brauchen wir Anerkennung und Gleichberechtigung." Beim Gedenken heute gehe es nicht darum, der heutigen Generation in Deutschland Schuld zu übertragen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Rose. "Der Sinn des Erinnerns besteht vielmehr in der gelebten Verantwortung für die Gegenwart und für unseren demokratisch verfassten Rechtsstaat." Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, sagte, bis heute gehörten gesellschaftliche Diskriminierung und Übergriffe zum traurigen Alltag der Sinti und Roma.

© dpa-infocom, dpa:221215-99-916698/2

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