Hamas-Angriff vor zwei JahrenGedenken an Israels Opfer, Proteste gegen Israels Krieg

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Auf dem Gelände des Nova-Festivals nahe der Grenze zum Gazastreifen gedenken Trauernde der Menschen, die Hamas-Terroristen dort vor zwei Jahren ermordet haben.
Auf dem Gelände des Nova-Festivals nahe der Grenze zum Gazastreifen gedenken Trauernde der Menschen, die Hamas-Terroristen dort vor zwei Jahren ermordet haben. (Foto: Ilia Yefimovich/dpa)
  • Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober 2023 gedenken Menschen in Israel und Deutschland der über 1100 Todesopfer.
  • In Berlin stellte die Jüdische Studierendenunion 1100 Stühle am Brandenburger Tor auf und verlas die Namen der Opfer.
  • Parallel finden weltweit propalästinensische Proteste gegen die israelische Kriegsführung in Gaza statt, während in Ägypten Friedensverhandlungen weitergehen.
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Zum zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas gedenken Menschen in Israel und Deutschland der Opfer. Politiker setzen ihre Hoffnung auf Friedensverhandlungen in Ägypten. In vielen Teilen der Welt zielen Kundgebungen jedoch in eine andere Richtung.

Von Matias Kamp

Während im ägyptischen Scharm el-Scheich die Verhandlungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas weitergingen, haben Menschen am Dienstag überall auf der Welt der Opfer des Massakers vom 7. Oktober 2023 gedacht. Der Angriff der Hamas auf Israel kostete mehr als 1100 Menschen das Leben. In Israel erinnerten rund 3000 Radfahrer mit einer Tour im Grenzgebiet zum Gazastreifen an die 20 noch lebenden Geiseln, die von der Hamas weiterhin festgehalten werden. Für den späten Dienstagabend war eine Gedenkzeremonie in Tel Aviv geplant, bei der die israelische Sängerin Yuval Raphael auftreten sollte. Sie hatte den Hamas-Überfall auf das Nova-Festival überlebt. Staatliche Zeremonien finden in Israel, in Einklang mit dem hebräischen Kalender, erst am 16. Oktober statt.

Auch in Berlin wurde am Dienstag bereits in den Morgenstunden der Opfer gedacht. Am Brandenburger Tor stellte die Jüdische Studierendenunion etwa 1100 Stühle auf, symbolisch für die getöteten Menschen. Zudem wurden die Namen der Opfer verlesen. Für den Abend war geplant, die Worte „Bring them home now“ – auf Deutsch: Bringt sie heim, jetzt – auf das Wahrzeichen der Hauptstadt zu projizieren. Am Berliner Bebelplatz und andernorts in Deutschland fanden Mahnwachen gegen Judenfeindlichkeit statt. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte von „einer neuen Welle des Antisemitismus“ gesprochen, die das Land seit dem 7. Oktober 2023 erfahre.

„Beendet das Leid aller“, fordert UN-Generalsekretär António Guterres

Auf wachsenden Antisemitismus verwies auch Großbritanniens Premierminister Keir Starmer. Erst kürzlich hatte Terroranschlag auf eine Synagoge in Manchester das Land erschüttert. Außerdem bekundete Starmer seine Hoffnungen in die Friedensbemühungen in Ägypten. „Beendet das Leid aller. Das ist eine humanitäre Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß“, forderte auch UN-Generalsekretär António Guterres. Er sprach von „zwei Jahren Trauma“ und nahm damit an dem historischen Datum beide Kriegsparteien in die Pflicht, Wege zum Frieden zu schaffen.

Auch propalästinensische Aktivisten protestierten rund um den Gedenktag. In Berlin-Friedrichshain löste die Polizei eine Straßenblockade von 37 Menschen auf. Auf dem mitgebrachten Transparent waren die Worte „Glory to the fighters“ („Ehre den Kämpfern“) zu lesen. Die Polizei vermutete, dass damit die Hamas gemeint war. Man ermittle gegen 17 Tatverdächtige, sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst. Für den Dienstagabend untersagte die Polizei eine Demonstration am Alexanderplatz mit dem Titel „Stoppt den Völkermord“. Die Behörden befürchteten einen gewaltsamen Verlauf der Proteste.

In vielen Teilen der Welt gab es deutlich größere Proteste gegen die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen. In Indonesien etwa marschierten mehr als 1000 Demonstranten zur US-Botschaft in der Hauptstadt Jakarta, um gegen Israels Blockade des Gazastreifens zu protestieren, berichtet das Nachrichtenportal Times of Israel. In New York riefen antiisraelische Aktivisten zu einem Massenprotest auf. Im italienischen Bologna verboten die Behörden eine propalästinensische Demonstration, weil sie mit Ausschreitungen rechneten.

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