Krieg in NahostPalästinenser: Erneut Tote nahe Verteilungszentrum im Gazastreifen

Die israelische Armee spricht bislang nur von Verletzten, nachdem Soldaten Warnschüsse abgegeben hätten. Die schwedische Aktivistin Thunberg nähert sich Gaza.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost.

Wichtige Updates
Bericht: Viele Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen 
Operation „Aspides“: Weitere Seeleute im Roten Meer gerettet
Hamas stimmt Geiselfreilassung zu – Noch kein Durchbruch 
Zweites Handelsschiff sinkt nach Huthi-Angriff – USA melden Tote und Geiseln
USA sanktioniert UN-Berichterstatterin für Palästina
Julia Bergmann
Julia Bergmann

EU: Israel akzeptiert mehr Hilfe für Gazastreifen 

Israel hat nach Angaben der EU einer Vereinbarung für eine bessere Versorgung der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen zugestimmt. Wie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas mitteilte, geht es unter anderem um eine deutliche Erhöhung der Zahl der täglichen Lebensmittellieferungen per Lastwagen und um mehr geöffnete Grenzübergänge. Von der israelischen Regierung gab es zunächst keine Bestätigung. 

Konkret sollen mehr Grenzübergänge zu dem Küstengebiet öffnen und die jordanischen und ägyptischen Hilfsrouten wieder genutzt werden können. Bäckereien und öffentliche Küchen im Gazastreifen sollen Lebensmittel verteilen können. Auch ist vorgesehen, dass wieder Treibstoff an Hilfsorganisationen geliefert wird. Helfer sollen geschützt und die Reparatur und Arbeit an Infrastruktur wie der Stromversorgung und einer Wasserentsalzungsanlage erleichtert werden.

Die Maßnahmen sollen nach EU-Angaben in den kommenden Tagen in Kraft treten. Dabei solle auch sichergestellt werden, dass keine Hilfe an die Hamas umgeleitet werde. EU-Staaten hatten ihren Druck auf die israelische Regierung in den vergangenen Wochen deutlich erhöht. Auslöser war ein interner Bericht des Auswärtigen Dienstes, nach dem Israel mit seinem Vorgehen im Gazastreifen gegen festgelegte Grundsätze für eine enge Zusammenarbeit mit der EU verstößt.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Bei Anschlag im Westjordanland Israeli und zwei Angreifer getötet

Bei einem Anschlag im Westjordanland ist nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom ein Israeli ums Leben gekommen. Wie die israelische Armee mitteilte, griffen zwei Männer mit einem Messer und einer Schusswaffe den Mann an einem Einkaufszentrum im Bereich von Gusch Etzion südlich von Jerusalem an. Soldaten erwiderten demnach das Feuer und töteten die beiden Angreifer noch am Ort des Geschehens.

Bei dem getöteten Israeli soll es sich örtlichen Medien zufolge um einen 22 Jahre alten Sicherheitsmann handeln. An der sogenannten Gusch Etzion Junction - einer Kreuzung an einer wichtigen Verbindungsstrecke von Hebron nach Jerusalem - befindet sich seit einigen Jahren ein Einkaufszentrum. Der Mann soll dort gearbeitet haben. Die Kreuzung ist vielbefahren - an ihr kommt es immer wieder zu Anschlägen. Israelische Soldaten bewachen die Gegend. 
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Israelische Polizei stellt Einheit von Siedler-Freiwilligen auf

Die israelische Polizei hat für das besetzte Westjordanland eine neue Einheit aus jüdischen Siedler-Freiwilligen gegründet. Ziel sei es, „schnell, professionell und effektiv auf terroristische oder kriminelle Vorfälle zu reagieren und das persönliche Sicherheitsgefühl der Einwohner zu stärken“, heißt es in einer Polizeimitteilung von Mittwochabend. Als „Teil der Gemeinde“ könnten die Freiwilligen vor Ort schnell reagieren, sagte der israelische Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsextreme Itamar Ben-Gvir.

Einem Bericht der Times of Israel zufolge wurden die etwa 100 Siedler in der neuen Einheit über mehrere Wochen in Terrorbekämpfung ausgebildet und sind mit „besonderen Polizeibefugnissen“ ausgestattet. Unter anderem hätten sie Waffen und Uniformen. 

Internationale und israelische Menschenrechtsorganisationen sowie Palästinenser kritisieren eine zunehmende Durchsetzung israelischer Sicherheitskräfte mit radikalen jüdischen Siedlern. Sie beklagen einen massiven Anstieg von Siedlergewalt gegenüber palästinensischen Zivilisten seit dem 7. Oktober 2023.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Bericht: Viele Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen 

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Tote gegeben. Seit den Morgenstunden seien mindestens 30 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, meldete die Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Das israelische Militär habe in verschiedenen Gebieten des umkämpften Küstenstreifens Angriffe geflogen, meldete Wafa. 14 Tote gab es demnach in der zentral gelegenen Stadt Deir al-Balah, darunter waren nach Angaben aus medizinischen Kreisen zehn Kinder. Weitere tödliche Angriffe habe es auch in Chan Yunis im Süden sowie in der Stadt Gaza im Norden gegeben.

Israels Armee berichtete indes von intensiven Truppeneinsätzen im Bereich von Chan Yunis. Dabei sei etwa ein 500 Meter langer unterirdischer Tunnel entdeckt und zerstört worden. In der vergangenen Woche seien zudem Dutzende „Terroristen“ getötet sowie „terroristische Infrastruktur“ zerstört worden, hieß es weiter. Auch diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Christoph Heinlein
Christoph Heinlein

Operation „Aspides“: Weitere Seeleute im Roten Meer gerettet

Rettungsmannschaften haben im Roten Meer vier weitere Besatzungsmitglieder des von der jemenitischen Huthi-Miliz versenkten Schiffes Eternity C aus den Fluten geholt. Dies teilte die EU-Militäroperation „Aspides“ mit. Damit stieg die Zahl der geretteten Seeleute auf zehn. 15 Besatzungsmitglieder würden noch vermisst, teilte ein  „Aspides“-Sprecher auf X mit. Die Rettungsaktion führe ein Privatunternehmen durch, hieß es. Es seien 22 Besatzungsmitglieder und drei Sicherheitsleute an Bord des versenkten Schiffes gewesen. Angaben zu Festgenommenen oder Getöteten machte „Aspides“ nicht.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Huthi offenbar einige Besatzungsmitglieder des bereits am Sonntag im Roten Meer versenkten Frachters Magic Sea festhalten. Wie nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters aus Sicherheitskreisen verlautete, befinden sich 6 der 22 Personen in den Händen der Gruppe. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Wadephul verlangt von Israel Versorgung der Palästinenser 

Außenminister Johann Wadephul verlangt von Israel vor einem Treffen mit seinem Kollegen Gideon Saar, die Palästinenser im Gazastreifen „vor dem Hungertod zu bewahren und zu versorgen“. Vor Gesprächen mit Saar und der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger in Wien forderte der CDU-Politiker: „Das ist Israels Pflicht. Die internationalen Hilfsorganisationen müssen sofort umfassenden Zugang erhalten, um die humanitäre Hilfe zu den Menschen bringen zu können.“

Für dauerhaften Frieden bräuchten die Palästinenser eine Zukunft im Gazastreifen, im Westjordanland und in Ostjerusalem, aber ohne die Hamas, betonte Wadephul. Der Außenminister sagte weiter, nie wieder dürfe ein Massaker wie am 7. Oktober 2023 verübt werden. Die Hamas müsse endlich die Waffen niederlegen und alle Geiseln freilassen. Noch immer seien deutsche Staatsbürger in Geiselhaft im Gazastreifen. „Daher werden wir weiterhin alles unternehmen, um einen Waffenstillstand mitzuvermitteln“, versprach Wadephul.
Patrick Wehner
Patrick Wehner

Hamas stimmt Geiselfreilassung zu – Noch kein Durchbruch 

Die islamistische Hamas stimmt der Freilassung von zehn Geiseln zu, sieht bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg aber weiter ungelöste Streitpunkte. Man habe sich bei den laufenden indirekten Verhandlungen bereit erklärt, zehn Geiseln freizulassen, teilte die Terrororganisation mit. Weiter verhandelt würden jedoch noch die Frage der Bereitstellung von Hilfsgütern, der Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen und „echte Garantien für einen dauerhaften Waffenstillstand“. 

Die US-Regierung hatte zuletzt ihre Hoffnung auf eine Waffenruhe bis Ende dieser Woche geäußert – Präsident Donald Trump hält nun aber auch die nächste Woche für möglich. Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe im Gazastreifen halte, sagte der Republikaner: „Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance – oder nächste Woche.“ Trump hatte sich in den vergangenen Tagen zweimal mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Washington getroffen und über Gaza gesprochen. 
Patrick Wehner
Patrick Wehner

Verletzte nach Siedlerangriffen nahe Nablus 

Im Westjordanland sind israelische Siedler palästinensischen Angaben zufolge am Abend erneut gewaltsam in palästinensische Dörfer eingedrungen. Das Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, elf Menschen seien durch Schläge der Siedler verletzt und in Krankenhäuser gebracht worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, der Rote Halbmond habe zudem zwei Palästinenser nach dem Angriff behandelt, die durch Schüsse am Bein verletzt worden seien. Laut der Times of Israel ist derzeit unklar, ob Siedler oder israelische Soldaten, die ebenfalls in den Ort gekommen sein sollen, Schüsse abgaben. Den Berichten zufolge griffen die israelischen Siedler die Dörfer Akraba und Chirbat al-Tawil in der Nähe der Stadt Nablus im Norden des Westjordanlands an. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, den Berichten nachzugehen.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Zweites Handelsschiff sinkt nach Huthi-Angriff – USA melden Tote und Geiseln

Die Huthi-Miliz hat nach US-Angaben das Handelsschiff Eternity C versenkt und dabei eine unbekannte Zahl von Menschen getötet. Zudem seien „viele überlebende Crewmitglieder“ festgenommen worden, hieß es in einem Post der diplomatischen Vertretung der Vereinigten Staaten in Jemen auf X. „Wir fordern ihre sofortige und bedingungslose Freilassung.“ Die Huthi teilten in einer Erklärung mit, mehrere Besatzungsmitglieder des Schiffes seien „gerettet“ und an einen „sicheren Ort“ gebracht worden.

Die EU-Militäroperation Aspides hat den Untergang der Eternity C bereits am frühen Abend bestätigt. Bei der darauffolgenden Rettungsaktion, die laut Aspides am Mittwochmorgen stattfand und von einem Privatunternehmen vorgenommen wurde, seien sechs Menschen aus dem Meer gerettet worden, teilte Aspides der dpa mit. 19 Besatzungsmitglieder würden noch vermisst. Insgesamt seien 22 Besatzungsmitglieder und drei Sicherheitsleute an Bord gewesen.

Am Montag war bereits das Handelsschiff Magic Seas nach einem Huthi-Angriff gesunken. Beide Schiffe sollen unter liberianischer Flagge gefahren sein und hätten griechischen Reedereien gehört. Von dem Angriff und dem Untergang der Magic Seas hatten die Huthi auf sozialen Medien ein umfangreiches Video gepostet, das in griechischen Medien veröffentlicht wurde. Der Angriff sei eine „klare Botschaft der Abschreckung“ an Staaten und Unternehmen, die mit Israel kooperierten, sagte Ali al-Dalaimi, ein ranghohes Mitglied des Huthi-Politbüros.

Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 unter anderem Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an. Erklärtes Ziel ist dabei die Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Diese wird wie die Huthi-Miliz von Iran unterstützt.
Die „Eternity C“ im Hafen von Split, Kroatien (Archivbild)
Die „Eternity C“ im Hafen von Split, Kroatien (Archivbild). Sinisa Aljinovic/AP
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Trump: Vereinbarung über Waffenruhe „vielleicht nächste Woche“

Der US-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, hatte die Hoffnung geschürt, dass bis zum Ende der Woche eine Waffenruhe für den Gazastreifen vereinbart sei. Sein Vorgesetzter Donald Trump hat den Zeithorizont nun etwas nach hinten verschoben. Auf die Frage eines Journalisten, für wie realistisch er eine Waffenruhe zwischen der islamistischen Hamas und Israel halte, sagte der Republikaner: „Ich glaube, wir haben diese Woche eine Chance – oder nächste Woche.“ Der US-Präsident hatte in den vergangenen Tagen mehrmals mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in der US-Hauptstadt Washington gesprochen.

Laut einem Bericht der US-Nachrichtenseite Axios sorgte bei einem Treffen zwischen hochrangigen Vertretern der USA, Israels und Katars im Weißen Haus der teilweise Rückzug der israelischen Streitkräfte während einer Waffenruhe für Unstimmigkeiten. Als Folge des Treffens habe Israel später eine neue Karte vorgelegt, die einen weitergehenden Rückzug seiner Streitkräfte vorsehe, als zuvor präsentiert. Dadurch sei ein bedeutender Fortschritt in den Gesprächen erzielt und die Chance auf einen Deal erhöht worden, berichtet die Nachrichtenseite unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle.

Der Deal, der aktuell auf dem Tisch liege, umfasst demnach die Freilassung von 18 lebenden Geiseln aus dem Gazastreifen sowie die sterblichen Überreste von zehn Geiseln während einer 60-tägigen Waffenruhe.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

USA sanktioniert UN-Berichterstatterin für Palästina

Die USA verhängen Sanktionen gegen die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in den Palästinensergebieten, Francesca Albanese. Außenminister Marco Rubio schreibt dazu auf X, die Sanktionen seien eine Reaktion auf ihre „Kampagne der politischen und wirtschaftlichen Kriegsführung gegen die Vereinigten Staaten“. Diese werden nicht länger toleriert.

Albaneses Büro hatte vor zwei Wochen einen Bericht veröffentlicht, der Israel und seinen Verbündeten vorwirft, aus dem Krieg im Gazastreifen wirtschaftlichen Nutzen zu ziehen. Über Jahrzehnte hätten Unternehmen bewusst und gleichgültig Israels Besatzung in den Palästinensergebieten unterstützt – trotz ihres Wissens um Menschenrechtsverletzungen und Verstößen gegen das Völkerrecht, so die Sonderberichterstatterin. In ihrem Bericht nennt sie 48 Firmen, Lizenznehmer und Konsortien aus unterschiedlichen Sparten, darunter auch große Unternehmen aus den USA wie Google, Amazon und Palantir.

Albanese ist seit 2022 UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete Palästinas. Wegen ihrer scharfen Kritik an Israel werfen ihr ihre Gegner schon lange Antisemitismus vor.
Nadja Lissok
Nadja Lissok

Mutmaßlich mehrere Tote im Gazastreifen nach israelischen Angriffen

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldet unter Berufung auf medizinische Kreise, am Nachmittag seien vier Palästinenser ums Leben gekommen und rund 20 verletzt worden. Darunter sei auch ein Kleinkind, das gestorben sei, als ein Wohnhaus in Gaza-Stadt getroffen wurde. Palästinensische und soziale Medien veröffentlichten ein Video, dass drei in Tücher und Decken gehüllte Leichen, darunter eine kleine, in einer Klinik zeigen sollen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte nicht unabhängig bestätigt werden. Laut Wafa wurden in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets zudem elf Menschen getötet und weitere verletzt. Auch bei diesem Angriff habe Israel das Haus einer Familie getroffen. Details zu den Opfern gab es zunächst nicht. Die israelische Armee sagte auf Anfrage, sie habe bei dem Angriff in der Nacht Mitglieder der Hamas in der Gegend getroffen. Diese hätten Terroranschläge auch gegen israelische Zivilisten geplant. Das israelische Militär habe vor dem Angriff Maßnahmen getroffen, um die Zivilbevölkerung zu schonen. Die palästinensische Nachrichtenagentur meldete weitere tödliche Angriffe, deren Angaben nicht überprüft werden können.

Israels Militär teilte derweil mit, es habe mit der Umstellung der Stadt Beit Hanun im nördlichen Gazastreifen begonnen. „Die Truppen sind im Einsatz, um Terroristen auszuschalten und die terroristische Infrastruktur sowie die militärischen Kapazitäten der Hamas in dem Gebiet zu zerstören.“ In Beit Hanun wurden am Montagabend fünf israelische Soldaten durch eine am Straßenrand platzierte Bombe getötet. 
Julia Daniel
Julia Daniel

Israelische Truppen greifen Hisbollah-Stellungen in Libanon an 

Israelische Truppen haben nach Angaben der Armee Stellungen der Hisbollah auf libanesischem Gebiet angegriffen und zerstört. In mehreren Gebieten des Südlibanons seien durch Geheimdienstinformationen Waffen sowie „terroristische Infrastruktur“ der proiranischen Miliz identifiziert worden, teilte das Militär mit. Truppen hätten deswegen „gezielte Spezialoperationen“ in diesen Gebieten gestartet.

Die Armee berichtete von Einsätzen in verschiedenen Gegenden im Süden Libanons. Bei einem Einsatz im Gebirgskamm Dschabal Balat sei etwa ein Gelände mit Waffendepots und mehreren Stellungen der Hisbollah entdeckt und zerstört worden. Bei einem weiteren Einsatz entdeckten die Soldaten demnach im dichten Gelände im Bereich von Labuneh versteckte Waffen - darunter Maschinengewehre und Sprengsätze - sowie ein unterirdisches Waffenlager.
Julia Daniel
Julia Daniel

Bemühungen um Waffenruhe: Trump und Netanjahu treffen sich zum zweiten Mal 

Die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg laufen auf Hochtouren. US-Präsident Donald Trump traf sich zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen im Weißen Haus mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Das Treffen, an dem auch US-Vizepräsident J. D. Vance teilnahm, habe 90 Minuten gedauert, berichteten US-amerikanische und israelische Medien. Trump und Netanjahu hatten sich schon am Vortag zum Abendessen getroffen.

Laut Netanjahu ging es in dem Gespräch mit Trump um die Geiseln im Gazastreifen. Netanjahu schrieb auf X, zudem habe er seine Entschlossenheit bekräftigt, der Hamas die Fähigkeit zu militärischen Einsätzen und zur Führung im Gazastreifen nehmen zu wollen. Der israelische Ministerpräsident ergänzte, es liefen Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen. Laut der US-Regierung nähern sich Israel und die Hamas einer Vereinbarung über eine Feuerpause an. 

Trump hatte vor seinem erneuten Gespräch mit Netanjahu gesagt: „Er will eine Lösung, ich will eine Lösung und ich glaube, die andere Seite will eine Lösung.“ Vor ihrem unerwartet erneutem Treffen war nach Informationen der US-Nachrichtenseite „Axios“ eine Delegation aus Katar im Weißen Haus eingetroffen und habe mehrere Stunden lang mit ranghohen Vertretern des Weißen Hauses gesprochen. Katar fungiert zusammen mit den USA und Ägypten als Vermittler zwischen Israel und der islamistischen Hamas.
Julia Daniel
Julia Daniel

Rotes Kreuz: Gazastreifen ist „Hölle auf Erden“ 

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ist zunehmend besorgt über die Lage im Gazastreifen. Das betreffe sowohl die dort noch festgehaltenen Geiseln aus Israel als auch die vom Krieg gezeichnete Zivilbevölkerung, sagte Generaldirektor Pierre Krähenbühl am Mittwoch in einem Interview des Deutschlandfunks. Mit Blick auf die aktuelle Situation sprach Krähenbühl von einer „Hölle auf Erden“.

Allgemein sei eine Verrohung der Kriegsführung zu beobachten, beklagte der Vertreter des Roten Kreuzes. Kriege würden zunehmend zu „Friedhöfen der Menschlichkeit“. Ein Grund sei die Aushöhlung des Völkerrechts. Die Staatengemeinschaft müsse darauf dringen, dass die Regeln wieder besser respektiert würden. Für den Gazastreifen forderte Krähenbühl ein Ende der Kampfhandlungen, um auf diplomatischen Wegen nach Lösungen für den Konflikt zu suchen.
© SZ/dpa/Reuters/KNA/epd/Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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