G-8-Teilnehmer:Was die Welt will

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G-8 Klimaschutz

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Klimaschutz und Entwicklungshilfe sind die wichtigsten Themen auf dem G-8-Gipfel in Heiligendamm, der an diesem Mittwoch beginnt. Die Vorstellungen und Erwartungen sind dabei vielfältig, denn neben den acht größten Industrienationen sind je fünf Vertreter aus Schwellen- und Entwicklungsländern nach Mecklenburg-Vorpommern eingeladen.

G-8 Heiligendamm

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Deutschland: Für Angela Merkel ist das Gipfeltreffen der Höhepunkt ihrer G-8-Präsidentschaft - manche sprechen gar vom Kulminationspunkt ihrer Kanzlerschaft. Bisher hat Merkel vor allem in der Außenpolitik reüssiert, ein Scheitern in Heiligendamm könnte das Bild der Kanzlerin deshalb stark beschädigen...

G-8 Klimaschutz

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Sollte sie beim Klimaschutz keine vernünftigen Ergebnisse vorweisen können oder gar gegenüber Bush zu konziliant auftreten, könnte das auch Auswirkungen auf die Innenpolitik haben. Entsprechend intensiv hat Merkel den Gipfel vorbereitet. Zuletzt hat sie sogar noch eine deutlicher Erhöhung der Entwicklungshilfe angekündigt - das hilft ihr bei den Diskussionen über das andere große Gipfel-Thema: Afrika-Politik. SZ

G-8 Bush

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USA: Präsident George W. Bush will der Welt und seinen Bürgern daheim beweisen, dass er nicht der Bremser globaler Klimapolitik ist. Deshalb erklärte er sich vorige Woche erstmals bereit, ,,ein langfristiges globales Ziel'' zur Verringerung von Treibhausgasen zu akzeptieren...

USA G-8

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Weil der Republikaner diese Verpflichtung aber so unverbindlich wie möglich formulieren und die meisten Länder bei den Verhandlungen außen vor lassen will, ist er dennoch in der Defensive. Außerdem weigert er sich, ein System zum Handel mit Verschmutzungsrechten zu billigen. Als Beweis guter Tat hat Bush angekündigt, er wolle das Geld für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria verdoppeln. Zudem dringt er darauf, härter gegen ,,den Genozid'' in der sudanesischen Provinz Darfur vorzugehen. cwe

Tony Blair

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Großbritannien: Für Tony Blair ist der Gipfel der letzte Auftritt auf der internationalen Bühne, auf der er länger spielt als jeder andere Teilnehmer in Heiligendamm. Am 27. Juni wird er nach zehn Regierungsjahren abtreten...

Gordon Brown

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(Designierte Blair-Nachfolger bei New Labour: Gordon Brown)

Das Interesse in Großbritannien hält sich daher in Grenzen - man fragt sich, wofür er eigentlich noch spricht. Persönlich liegt Blair das Thema Schuldenerlass für Afrika am Herzen, das er auf dem G-8-Gipfel 2005 in Gleneagles gleichsam erfunden hat. Beim Klimawandel möchte er eine Rahmenvereinbarung mit den ,,Plus-Fünf-Staaten'' China, Indien, Südafrika, Mexiko und Brasilien. ky.

Sarkozy

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Frankreich: Für Nicolas Sarkozy ist es hingegen der erste Gipfel. Seine wichtigsten Themen sind das Klima und der Sudan. Beim Abbau der Treibhausgase sollen sich die Staaten nach dem Willen des neuen Präsidenten ,,Ziele in Ziffern'' setzen. Damit will Sarkozy die USA in die Pflicht nehmen. Zudem fordert er mehr Hilfe und neue Friedensgespräche für Darfur. kläs

Prodi

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Italien: Der Klimawandel wird Italien hart treffen. Schon deswegen kann Merkel im Klima-Streit mit den USA auf Unterstützung durch Premier Romano Prodi bauen. Bei der Diskussion über einen US-Raketenschild und das gestörte Verhältnis zu Russland dringt Rom darauf, die Probleme innerhalb der Nato und des Nato-Russland-Rates zu behandeln. In Sachen Entwicklungsländer will sich Prodi für bessere Sicherheits-Strukturen in Afrika einsetzen und die Afrikanische Union (AU) aufwerten. Viel Geld wird es aus Rom wohl nicht geben. Italien gehört bei der Entwicklungshilfe zu den sparsamen Ländern. ul

putin

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Russland hat mit seiner Kritik den US-Raketenschild überhaupt erst zum Thema für Heiligendamm gemacht. Bei den eigentlichen Gipfel-Schwerpunkten hält sich Moskau zurück und sucht keine Konfrontation. Beim Klimaschutz neigt Moskau allerdings eher zur US-Position. Verbindliche Ziele zur Verringerung des CO2-Ausstoßes gibt es in Russland nicht. Beim Thema Afrika setzt Moskau auf eine Kombination aus Sofortmaßnahmen und langfristiger Strategie. nien

Shinzo Abe, Ehefrau

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Japan: Ministerpräsident Shinzo Abe, seit September im Amt, ist der zweite Debütant im Kreis der G8. Schon im nächsten Jahr aber wird er selbst Gastgeber eines G-8-Treffens sein - auf der Insel Hokkaido. Die Japaner werden also genau beobachten, wie der daheim wegen Skandalen in die Kritik gerate Abe auf internationalem Parkett auftritt. Nach dem Selbstmord eines unter Korruptionsverdacht stehenden Ministers und kurz vor Teilwahlen zum Oberhaus wird sich Abe keinen Fehler erlauben dürfen...

G-8 Shinzo Abe Hu Jintao

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Mit Spannung wird erwartet, ob er Chinas Präsidenten Hu Jintao unter vier Augen treffen wird. Dies würde als wichtiger Beweis für eine Besserung der chinesisch-japanischen Beziehungen gewertet. hbo

G-8 Stephen Harper

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Kanada hat zwar erklärt, alle Länder sollten klare Verpflichtungen zur Senkung von Treibhausgas-Emissionen eingehen. Premier Stephen Harper bekräftigte bei einem Treffen mit Merkel am Montag das gemeinsame Ziel, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2050 um 50 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Kanada unterstützt aber nicht den EU-Plan, den Wert bis 2020 um 20 Prozent zu senken. Harper begründet diese Haltung mit dem starken Wachstum der Wirtschaft und Bevölkerung Kanadas. gfi

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Schwellenländer: Die G8 hat erkannt, dass sie Probleme wie den Klimawandel oder Armut nur in Zusammenarbeit mit anderen Ländern bewältigen kann. Deshalb hat sie Vertreter der Schwellen- und Entwicklungsländer eingeladen...

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Nach Heiligendamm kommen aus den aufstrebenden Staaten Brasiliens Präsident Lula da Silva, sein chinesischer Kollege Hu, Indiens Premier Manmohan Singh, Mexikos Staatschef Felipe Calderón und Präsident Thabo Mbeki aus Südafrika. Die Schwellenländer treten mit zunehmender ökonomischer Potenz auch politisch selbstbewusster auf wollen sich keine Verhaltensregeln aufzwingen lassen. So hat China deutlich gemacht, dass es die Hauptverantwortung für die Erderwärmung bei den Industrieländern sieht. Diese müssten beim Klimaschutz stärker in die Pflicht genommen werden, da sie die Umwelt viel länger schädigten als die aufstrebenden Volkswirtschaften. Die Schwellenländer beanspruchen für sich dasselbe Recht auf Wachstum und Wohlstand. jth

John Kufuor

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(Im Bild: Ghanas Präsident John Kufuor mit EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso)

Entwicklungsländer: Zum Gipfel reisen auch Staatsoberhäupter aus fünf Entwicklungsländern an: der neu gewählte nigerianische Präsident Musa Yar' Adua, der Ägypter Hosni Mubarak, Abdelaziz Bouteflika aus Algerien, aus dem Senegal Abdoulaye Wade und der Ghanaer John Kufuor, der auch Vorsitzender der AU ist. Die Afrikaner dringen auf fairere Regeln für den Welthandel. Zudem erhoffen sie sich einen weiteren Schuldenerlass und mehr Entwicklungshilfe. Allerdings sind einige Länder Afrikas längst keine Bittsteller mehr - dank der Chinesen. Diese investieren kräftig auf dem Kontinent, vor allem um sich die Rohstoffe zu sichern. Das bringt den Regierungen in Afrika Geld und macht sie von den G8 unabhängiger. Außerdem stellen die Asiaten anders als die westlichen Staaten keine Fragen zu Menschenrechten oder guter Regierungsführung. jth

(SZ vom 06.06.2007, Fotos: Getty, dpa, AFP, AP, ddp, Reuters)

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