Werner Rätz, 55, aus Bonn: "Im Entwurf des G-8-Abschlusskommuniques gibt es zwei Punkte, mit denen ich besonders wenig einverstanden bin. Zum einen soll der Freihandel ausgeweitet, zum anderen die Sicherheit für weltweite Investitionen verbessert werden. Das passt in die neoliberale Strömung, die die Weltwirtschaft seit einigen Jahren prägt, aber kann nicht im Sinn der Armen sein, die es auf der Welt gibt.
Wohin uns der Neoliberalismus führt, ist in Argentinien zu besichtigen. Bis vor ein paar Jahren produzierte das Land 25 mal mehr Weizen, als die Bevölkerung benötigte. Als der Weltmarkt Soja nachfragte, hat Argentinien den Anbau auf dieses Produkt umgestellt. Heute gibt es nicht mehr genug Weizen, um die Menschen zu versorgen. Das ist doch grotesk."
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