G-7-Gipfel:Ellenbogengrüße, Klimaprotest und ein Treffen mit der Königin

Die sieben führenden Industrienationen befassen sich in Cornwall mit der Erderwärmung, der Pandemie sowie Wirtschaftsfragen. Und dann guckt noch die Queen vorbei. Das G-7-Treffen in Bildern.

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Ein Treffen in echt, aber mit Abstand: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie kommen die Staats- und Regierungschefs der G 7 wieder ohne Video-Schalte zusammen. Der Gipfel im vergangenen Jahr war wegen Corona abgesagt worden. Nun treffen sich Kanadas Premierminister Justin Trudeau, EU-Ratspräsident Charles Michel, US-Präsident Joe Biden, Japans Premierminister Yoshihide Suga, der britische Premierminister Boris Johnson, Italiens Ministerpräsident Mario Draghi, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Bundeskanzlerin Angela Merkel (v.l.) im britischen Cornwall.

G7 summit in Cornwall

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Der Gast aus Kanada und der britische Gastgeber: Bei dem Treffen ist Händeschütteln tabu, Johnson hieß seine Gäste mit Ellenbogengruß willkommen. Auch inhaltlich ist die Corona-Krise ein wichtiges Thema des Gipfeltreffens.

G7 summit in Cornwall

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Im Mittelpunkt der Beratungen der sieben führenden Industriestaaten stehen außerdem die Klimakrise, Handelsfragen und Investitionen. Zudem geht es um die Positionierung gegenüber Russland und China.

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US-Präsident Joe und First Lady Jill Biden mit Premier Boris Johnson und seiner Frau Carrie Symonds: Johnson und Biden berieten sich schon vor Beginn des eigentlichen Gipfels. Sie wollten eine neue Atlantik-Charta vereinbaren und dabei mehrere Bereiche festlegen, in denen sie "zum Wohle der Menschheit zusammenarbeiten", wie die Regierung in London mitteilte. Nach dem Treffen bezeichnete Johnson in einem Interview mit BBC die Beziehung zu den USA als "unzerstörbar". Vor dem Treffen war spekuliert worden, Biden könne den britischen Premier dazu drängen, den Streit mit der EU über die Ausgestaltung der Brexit-Regeln in Nordirland beizulegen. Der Präsident habe aber nichts Derartiges gesagt, betonte Johnson im BBC-Interview. Man habe eine "wundervolle" Unterhaltung geführt.

G7 summit in Cornwall

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Angela Merkel bei ihrer Ankunft am Freitag: Im Laufe des Tages wird sie erstmals auf Biden treffen, seit er Präsident geworden ist. Außerdem soll es, wie am Freitag bekannt wurde, im Juli ein bilaterales Treffen der beiden geben: "Wir können bestätigen, dass die Bundeskanzlerin auf Einladung von US-Präsident Joe Biden am 15. Juli einen Arbeitsbesuch in Washington machen wird", sagte eine Regierungssprecherin in Berlin am Freitag. Einzelheiten würden später bekanntgegeben. Das Weiße Haus kündigte den Besuch ebenfalls an.

G7 summit in Cornwall

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Ein etwas anderes Fotoshooting am Strand haben Aktivisten veranstaltet, um ihre Kritik am Gezerre um Impfdosen zu verdeutlichen. Vor Beginn der ersten Arbeitsgespräche wurde bekannt, dass die G-7-Staaten mindestens eine Milliarde Impfdosen für andere Länder zur Verfügung stellen wollen. Dazu sollen sowohl bereits hergestellte Impfdosen verteilt als auch die Herstellung weiterer finanziert werden, teilte die britische Regierung mit. Die Staats- und Regierungschefs wollen demnach auch einen Plan ausarbeiten, um die Impfstoffproduktion auszuweiten.

Buildup To June's G7 Summit In Carbis Bay

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Johnson kündigte an, dass sein Land 100 Millionen Impfdosen aus seinem Überschuss beisteuern werde, den Großteil über die Impfstoffinitiative Covax. Bisher hat das Land kaum Impfstoffe exportiert - das rief scharfe Kritik hervor. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden angekündigt, die Vereinigten Staaten würden bis spätestens Ende Juni 2022 insgesamt 500 Millionen Impfdosen spenden. Aus deutschen Regierungskreisen hieß es zu möglichen zusätzlichen Angeboten von Impfdosen-Spenden für ärmere Länder, Deutschland habe in dem Bereich bereits sehr viel getan und sei "einer der großen Unterstützer". Entwicklungsorganisationen haben den Vorstoß als unzureichend kritisiert. "Eine sofortige Weitergabe von Impfdosen ist momentan dringend erforderlich und die Milliarde Impfdosen sind daher willkommen", sagte Jörn Kalinski von Oxfam. Aber wenn das alles sei, "muss dies als Fehlschlag gewertet werden". Die G 7 müssten dafür sorgen, dass die Monopole einiger Pharmaunternehmen gebrochen werden.

Buildup To June's G7 Summit In Carbis Bay

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Ein weiteres Thema, das sowohl für die Gipfelteilnehmer als auch für die Protestierenden in Cornwall eine wichtige Rolle spielt, ist die Klimakrise. Zwar haben sich die G-7-Staaten zuletzt mit Bekenntnissen zum Klimaschutz gegenseitig übertroffen. So haben alle sieben versprochen, spätestens 2050 klimaneutral zu sein; Deutschland will das neuerdings sogar 2045 erreichen. Diese Bekenntnisse gehen vielen Kritikern aber nicht weit genug.

G7 summit in Cornwall

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Und vor allem hakt es bei den Hilfen für ärmere Staaten. Schon 2009 hatten die Industriestaaten versprochen, bis 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aufzubringen, aus öffentlichen wie aus privaten Mitteln. Das Geld sollte Entwicklungsländern helfen, Antworten auf den Klimawandel zu finden, etwa durch klimafreundliche Technologien. Etwa 80 Prozent dieser Mittel müssten aus den G-7-Staaten kommen, historisch gesehen die Hauptverursacher des Klimawandels. Doch die 100 Milliarden Dollar kamen nie zusammen.

Buildup To June's G7 Summit In Carbis Bay

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Auch auf dem Wasser wird mit Biden- und Johnson-Nachbildungen protestiert. Großbritannien ist im November Gastgeber des nächsten Klimagipfels der Vereinten Nationen. In Glasgow will das Vereinigte Königreich dann beweisen, dass es auch nach dem Brexit noch international Verantwortung übernimmt. Flankieren würde Johnson das Ganze gern mit einer Art grünem "Marshall-Plan", der auch klimafreundliche Infrastrukturen unterstützen soll, und mit einer Absage an fossile Energien, spätestens in den 30er-Jahren - in jenen sieben Staaten, die am meisten davon profitierten.

2021 G7 Summit - Day One

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Aber was wäre die ganze Mühe Johnsons, Großbritanniens Ruf als herausragende, besondere Nation aufzupolieren, wenn nicht die Queen ihren Auftritt hätte? Seit jeher spielt die Royal Family bei Staatsbesuchen und Gipfeln in Großbritannien eine tragende Rolle.

Reception at The Eden Project on the sidelines of the G7 summit in Cornwall

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Ihre Majestät nahm am Freitagabend an einem Empfang im Eden Project teil, einem botanischen Garten, der zu den touristischen Highlights in Cornwall zählt.

2021 G7 Summit - Day One

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Die Queen war offensichtlich gut gelaunt und ließ ihren durchaus feinsinnigen Humor aufblitzen. Beim Fototermin im Kreis der G 7 fragte sie den britischen Premierminister Boris Johnson, der links neben ihr saß: "Sollen Sie so schauen, als ob Sie sich amüsieren würden?"

Reception at The Eden Project on the sidelines of the G7 summit in Cornwall

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Prinz Charles zeigte bei dem Treffen, wie sich die königliche Familie, die sich öffentlich aus der Tagespolitik traditionell raushält, dennoch für Dinge einsetzen kann, die ihr wichtig ist. Der Kampf gegen die Corona-Krise biete ein deutliches Beispiel, wie erfolgreich die Welt sei, wenn sie gemeinsam handele, politischen Willen und unternehmerischen Einfallsreichtum vereine. Eine solche Zusammenarbeit sei auch gegen die Klimakrise nötig, sagte Charles, der sich seit Jahrzehnten für den Umweltschutz einsetzt. Das dürfte doch auch die Klima-Protestler freuen zu hören.

© SZ.de/jsa
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