G-20-Treffen in Rom:Bolsonaros Sicherheitsleute sollen Journalisten geschlagen haben

Mal wieder schwer in der Kritik: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro nach seiner Ankunft in Rom (Foto: REUTERS)

Laut einem Zeitungsbericht ist das Sicherheitspersonal des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro gewaltsam gegen einen TV-Reporter vorgegangen.

Da hatte er gerade noch zu Kanzlerin Angela Merkel gesagt, dass er gar nicht so schlimm sei, wie die Leute sagen würden und jetzt das. Das Sicherheitspersonal des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro ist laut Medienberichten gewaltsam gegen Journalisten vorgegangen, die über seine Reise nach Rom zum G20-Gipfel berichteten. Laut einem Artikel der brasilianischen Zeitung O Globo, wurde der Fernsehjournalist Leonardo Monteiro des Fernsehsenders TV Globo von Bolsonaros Sicherheitsleuten in den Magen geschlagen und gestoßen. Er habe gefragt, warum Bolsonaro am Sonntag in Rom nicht an den G20-Veranstaltungen teilgenommen habe.

Ein von einem anderen Journalisten aufgenommenes Video zeigt chaotische Szenen mit Sicherheitskräften, die die Presse bedrängen, und Bolsonaro-Anhänger, die die Journalisten beschimpfen. Es ist noch unklar, ob es sich bei den Sicherheitskräften um Brasilianer oder Italiener handelte. Das Büro Bolsonaros und das Presseteam des G20-Gipfels haben bisher noch nicht auf Anfragen reagiert.

Das Wochenende in Rom war für Bolsonaro schlecht verlaufen. Videos von G20-Veranstaltungen zeigten ihn als isolierte Figur. Auf dem Foto, das am Trevi-Brunnen mit den Staats- und Regierungschefs aufgenommen wurde, fehlte er. Auf den Straßen Roms wurde er lautstark für seinen Umgang mit der Pandemie in seinem Land kritisiert und von Kritikern als "Völkermörder" bezeichnet. Mehr als 600 000 Menschen sind in Brasilien an Covid-19 gestorben, die zweithöchste Zahl weltweit nach den Vereinigten Staaten.

© Reuters/lala - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Josef H. Reichholf über "Regenwälder"
:Wir verlieren ihn

Josef H. Reichholf zeigt, wie sich der reiche Norden selbst belügt, wenn die Zerstörung der Regenwälder zur Sprache kommt. Einschließlich der deutschen Grünen.

Von Burkhard Müller

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: