Süddeutsche Zeitung

G-20-Gipfel in London:Berlin und Paris sehen sich bestätigt

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Nach dem Treffen der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben Finanzminister Steinbrück und seine französische Kollegin Lagarde die Beschlüsse für mehr Transparenz und Regulierung an den Finanzmärkten hervorgehoben.

Deutschland und Frankreich sehen sich nach dem G-20-Finanzministertreffen in ihrem Bemühen bestätigt, die Finanzmärkte strenger zu regulieren und Steueroasen auszutrocknen. "Unsere Kollegen in den G-20 haben sich in unsere Richtung bewegt", sagte die französische Finanzministerin Christine Lagarde am Samstagabend nach der Konferenz in der Nähe von London.

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) begrüßte eine amerikanische und britische Kehrtwende in diesen Fragen. Noch vor zwei Jahren habe keines der beiden Länder sich dieser Themen annehmen wollen, da dies die Finanzmärkte in London und New York hätte negativ beeinträchtigen können, sagte er.

US-Finanzminister Timothy Geithner erklärte, die Welt habe ein "systematisches Versagen in der Regulierung" erlebt, und das unterstreiche die Notwendigkeit einer Reform. Er versprach eine "globale Bewegung hin zu höheren Standards".

Steinbrück betonte, diese Versprechen müssten nun in konkretes Handeln umgesetzt werden. Jeder Finanzmarkt solle überwacht und reguliert werden. Namentlich nannte der Bundesfinanzminister Hedgefonds und Private-Equity-Fonds. Die EU will für beide Fondsarten bis Ende April Regeln vorschlagen.

Die 20 wichtigsten Schwellen- und Industrieländer riefen zur Großoffensive auf die Finanz- und Wirtschaftskrise auf. Ihre Finanzminister und Notenbankchefs versicherten, über die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Rezessionsbekämpfung hinaus seien die G20 darauf vorbereitet, zu tun, was immer notwendig sei, um den Wachstumsmotor in der Weltwirtschaft wieder in Gang zu setzen. Zugleich einigten sie sich auf eine ganze Reihe von Maßnahmen, die auf mehr Transparenz und Regulierung an den Finanzmärkten abzielen.

Ferner wollen die beteiligten Staaten dem Internationalen Währungsfonds (IWF), aber auch anderen internationalen Finanzinstitutionen erheblich mehr Geld geben, um in Finanznöte geratenen Ländern zu helfen.

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