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G-20-Gipfel:Die wichtigsten Teilnehmer

Unter den Staats- und Regierungschefs, die sich zum G-20-Gipfel in Hamburg treffen, spielen sechs eine besonders wichtige Rolle.

Deutschland

Bundeskanzlerin: Angela Merkel Einwohner: 81 Millionen Interessen: Für die Kanzlerin muss der Gipfel ein Erfolg sein. Was genau das heißt, ist nicht definiert. Merkel hätte gerne ein klare Aussage zum Kimaschutz und zum Freihandel - Trump wäre dann idealerweise isoliert. Das Flüchtlings-Thema wollen die meisten Gipfelteilnehmer hingegen nicht anfassen.

USA

Präsident: Donald Trump Einwohner: 321 Millionen Interessen: Trump hat noch keinen Geschmack an Großgipfeln gefunden. Seine Wähler wollen den amerikanischen Sonderweg, vor allem bei Klimaschutz und Freihandel. Migration sieht er als Bedrohung. In der US-Wahrnehmung ist die Begegnung mit Putin das entscheidende Gipfel-Ereignis.

China

Staatspräsident: Xi Jinping Einwohner: 1371 Millionen Interessen: China steht vor großen Wachstumsproblemen, Präsident Xi setzt deshalb den Freihandel oben auf die Agenda. Allerdings nach chinesischen Regeln. Klimaschutz ist ein innenpolitisches Reizthema, auch hier muss er liefern. In der Sicherheitspolitik erwartet die Welt mehr Druck auf Nordkorea.

Russland

Staatspräsident: Wladimir Putin Einwohner: 144 Millionen Interessen: Putin wird den Gipfel zu Hause als Beleg der globalen Bedeutung Russlands verkaufen. Sein Handelsinteresse hat aber andere Gründe: Natürlich will er vor allem die Sanktionen des Westens überwinden. Mit Spannung wird seine erste Begegnung mit Trump beobachtet - wie lange dauert der Händedruck?

Saudi-Arabien

Staatsminister: Ibrahim al-Assaf Einwohner: 32 Millionen Interessen: Nach der Absage von König Salman fliegen die Gerüchte: Instabilität in Riad, Machtkämpfe, der Konflikt mit Katar? Saudi- Arabien ist ein besonders unberechenbarer Gipfelgast, das Interessensgeflecht ist kompliziert. Das Land wird die Nähe der USA suchen, Trump ist derzeit der einzige wahre Freund.

Türkei

Staatspräsident: Recep Erdoğan Einwohner: 79 Millionen Interessen: Die Türkei ist die zweite große Unbekannte auf dem Gipfel. Bei den klassischen Themen reiht sich Ankara ein, aber bei Terror und Sicherheit bleibt Erdogan ein Jahr nach dem Putschversuch unberechenbar. Dazu kommt das Verhältnis zu Deutschland, das voller Spannungen steckt. Fotos: dpa; Texte: Stefan Kornelius; Quellen: Bundesregierung, dpa

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