Fußball-WM:Falschspieler

Das Turnier in Katar wird nicht ausgeweitet - zum Glück.

Von Paul-Anton Krüger

In Katar wird die Fußball-Weltmeisterschaft nun doch nur mit 32 Mannschaften ausgetragen statt, wie von Fifa-Boss Gianni Infantino angestrebt, mit 48 Teams. Unter den "derzeitigen Umständen" könne ein solcher Vorschlag nicht umgesetzt werden, hieß es zur Begründung. Katar hätte dann einen Co-Gastgeber gebraucht, und dafür wären nur die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien infrage gekommen - jene Staaten, die den politisch motivierten Boykott des kleinen Emirats anführen.

Tatsächlich verschleiert die dürre Erklärung der Fifa, dass sich ihr Präsident, gelockt von saudischem Geld und der Aussicht auf Funktionärsstimmen aus Verbänden, die Riad gewogen sind, in diesem geopolitischen Bruderkampf der Golfaraber von einer Seite hatte instrumentalisieren lassen. Das mag daran liegen, dass eine Weltmeisterschaft mit vier Dutzend Teams sein großes Projekt ist - doch naiv und schädlich war es trotzdem.

Saudi-Arabien und den Emiraten, den beiden arabischen Vormächten am Golf, geht es lediglich darum, möglichst großen Schaden für den renitenten Nachbarn Katar anzurichten. Schon über dem Turnier in Katar liegt der Ruch der Korruption. Eine Ausweitung hätte die Fußball-Weltmeisterschaft aber endgültig ruiniert, und das nicht nur aus sportlichen Gründen.

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