Süddeutsche Zeitung

Fußball im Fernsehen:Eine teure Nebensache

Die Spiele dürfen nicht ausschließlich im Bezahl-TV laufen.

Von Caspar Busse

Fußballspieler wechseln für hohe Summen den Verein, manchmal für mehr als hundert Millionen Euro. Der FC Bayern München machte zuletzt einen Umsatz von mehr als 750 Millionen Euro. Und der britische Fußballklub Manchester City wird inzwischen mit 4,8 Milliarden Dollar bewertet. Fußball, die angeblich schönste Nebensache der Welt, ist zu einem Milliardengeschäft geworden, es geht fast nur noch um Profit. Das meiste Geld bringen dabei die Fernsehrechte ein.

Jetzt stehen die Rechte an der Fußball-Champions-League zum Verkauf, danach die an der Bundesliga. Es ist kein Wunder, dass die Einnahmen so hoch wie möglich ausfallen sollen. Die frei empfangbaren Sender können da oft nicht mehr mithalten. Bei Sat 1, Pro Sieben oder RTL reichen die Werbeeinnahmen einfach nicht aus, um den Kauf zu finanzieren. Und ARD und ZDF sollten den Fußball-Boom nicht mit öffentlichem Geld weiter anheizen. Das aber bedeutet: Der Fußballfan wird zahlen müssen, wenn er die Spiele live sehen will. Alles andere wäre naiv.

Trotzdem: Die Verantwortlichen müssen aufpassen, dass sie nicht überdrehen. Fußball, der unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit stattfindet, kann nicht erfolgreich sein. Sponsoren wenden sich womöglich ab. Es muss also eine Mischung geben: Fußball auch im freien TV, wenigstens ein bisschen.

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Quelle:
SZ vom 03.12.2019
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