Fußball-Fernsehrechte:Hauptsache, der Preis stimmt

Für den europäischen Fußballverband Uefa spielen die Fans kaum noch eine Rolle.

Von Caspar Busse

Um die Maximierung der Einnahmen geht es dem europäischen Fußballverband Uefa, ohne Rücksicht auf Verluste. Die Fans, das wird immer klarer, spielen da kaum noch eine Rolle. So wird die nächste Europameisterschaft in mehreren Städten stattfinden, was wenig komfortabel für die Fans ist. Die Fernsehrechte für die EM danach wurden an die Deutsche Telekom verkauft.

Auch bei der Champions League, für die die Uefa jetzt die deutschen TV-Rechte vergeben hat, ist lediglich das Geld entscheidend. Nur so ist es zu erklären, dass der Videodienst des Onlinehändlers Amazon von Sommer 2021 an den Zuschlag für ein Topspiel bekommen hat und dafür offenbar sehr viel Geld zahlt. Da ist es wohl egal, dass man ein Extra-Abo abschließen muss, um das Spiel zu sehen. Alle anderen Liveübertragungen sind ebenfalls nur noch im Internet und gegen Bezahlung zu haben - beim Streamingdienst Dazn. Fußballfans, die weiterhin alle Spiele sehen wollen, müssen also auf Internetfernsehen umstellen: Willkommen im Netz.

Nostalgie ist jedenfalls keine Kategorie für die Uefa. Alte Partnerschaften werden kurzerhand beendet: Der Bezahlsender Sky, der etwa 20 Jahre lang die Partien zeigte und dafür immer viel Geld zahlte, geht einfach leer aus. Das Problem: Irgendwann wenden sich die Fans möglicherweise enttäuscht ab.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: