Friseurkosten:Hollandes Friseur bekommt 9895 Euro im Monat - aus der Staatskasse

Friseurkosten: Viel Geld für wenig Haar: Frankreichs Präsident Hollande.

Viel Geld für wenig Haar: Frankreichs Präsident Hollande.

(Foto: AFP)
  • François Hollande beschäftigt einem französischen Medienbericht zufolge einen Friseur für 9895 Euro im Monat.
  • Die Kosten dafür übernehme allerdings nicht er, sondern der französische Staat.
  • Der Élysée-Palast rechtfertigt die Höhe der Kosten unter anderem damit, dass der Friseur sehr früh aufstehen müsse, um den Präsidenten zu frisieren.

Der französische Präsident François Hollande ist nicht unbedingt für sein üppiges Haar bekannt. Dennoch beschäftigt er einen Friseur, dem er offenbar ein üppiges Gehalt zahlt. 9895 Euro soll sein Coiffeur Olivier Benhamou im Monat erhalten, berichtet die Wochenzeitung Le Canard enchaîné. Allerdings zahlt Hollande diese doch beachtliche Summe demnach nicht als Privatmann. Die Kosten übernehme der französische Staat.

Der Élysée-Palast hat dies inzwischen bestätigt, wie mehrere französische Medien berichten. In dem Bericht der Wochenzeitung heißt es weiter, auf Nachfrage habe ein Sprecher des Präsidenten versucht, die Beschäftigung Benhamous und dessen hohes Gehalt zu rechtfertigen. Der Friseur müsse schließlich, genau wie Hollande, sehr früh aufstehen und den Präsidenten teilweise sogar mehrmals täglich frisieren.

Auch Sarkozy habe einen extrem teuren Friseur beschäftigt

Völlig neu sind derartige Meldungen über sündhaft hohe Friseurgehälter allerdings nicht. Die Journalisten Stéphanie Marteau und Aziz Zemouri berichten in ihrem im April erschienenen Buch "L'Élysée Off", die ehemalige Lebensgefährtin Hollandes, Valérie Trierweiler, habe den Friseur Benhamou mit in den Präsidentenpalast gebracht. Er habe damals 8000 Euro monatlich verdient. Und Hollandes Vorgänger Nicolas Sarkozy habe ebenfalls einen Friseur zu einem derart hohen Gehalt beschäftigt.

Als Beleg für den Artikel druckte der Canard enchaîné den Arbeitsvertrag Benhamous ab. Er hat ihn am 16. Mai 2012 über fünf Jahre unterschrieben. Für Hollande unterzeichnete seine damalige Stabschefin Sylvie Hubac. In dem Vertrag steht auch, dass Benhamou den Präsidenten auf seinen Auslandsreisen begleiten und Stillschweigen über seine Beschäftigung bewahren soll.

Hollande wollte auch als Präsident ein "normaler" Mensch bleiben

In den sozialen Netzwerken in Frankreich wurden die Haare des Präsidenten in kürzester Zeit zu einem der meist kommentierten Themen. Auf Twitter verbreiteten zahlreiche Nutzer bearbeitete Fotos von Hollande, entweder mit Perücken im Stil des Sonnenkönigs Ludwig XIV. oder mit einer Frisur im Stil von US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump. Ein Nutzer schrieb: "Seine fünfjährige Präsidentschaft ist wie seine Frisur: Missglückt!"

Der Sozialist Hollande hatte stets betont, auch als Präsident ein "normaler" Mensch bleiben zu wollen. Nach der Amtszeit seines als extravagant geltenden Vorgängers Nicolas Sarkozy wollte er ein Zeichen setzen, dass die Zeit des "Bling Bling" vorbei sei.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: