CDU:Merz will keine Zusammenarbeit mit der AfD

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Friedrich Merz, Bundesvorsitzender der CDU, spricht beim Deutschen Sparkassentag vergangene Woche. (Foto: Michael Matthey/dpa)

Der Parteichef der Christdemokraten macht die Turbulenzen in der Ampelkoalition für das Umfragehoch der Rechtspopulisten verantwortlich. Der Kanzler deutet hingegen auf ähnliche Entwicklungen im Ausland.

Vor dem Hintergrund relativ hoher Umfragewerte für die AfD hat sich CDU-Chef Friedrich Merz noch einmal klar gegen eine Zusammenarbeit mit der Partei ausgesprochen. Er sagte am Sonntagabend im ZDF-"Heute-Journal": "Solange ich Parteivorsitzender der CDU bin, wird es keinerlei Zusammenarbeit mit dieser Partei geben." Die AfD sei "ausländerfeindlich" und antisemitisch, sagte Merz. "Wir haben mit diesen Leuten nichts zu tun."

Im ARD-"Deutschlandtrend" hatte die AfD zuletzt mit 18 Prozent mit der SPD gleichgezogen. Die am Wochenende veröffentlichte Insa-Umfrage für die Bild am Sonntag sieht die Partei, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft wird, bei 19 Prozent, gleichauf mit der SPD. Besonders gute Werte hat die AfD im Osten des Landes. So kam sie in Umfragen in Brandenburg zuletzt auf 23, in Sachsen auf 26 und in Thüringen auf 28 Prozent. In den drei Bundesländern werden im kommenden Jahr neue Landtage gewählt.

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Merz sagte, die Ursache für die Stärke der AfD sei überwiegend die Schwäche der Ampelregierung. "Wenn wir eine handwerklich und politisch gut arbeitende Regierung hätten, dann läge die AfD nicht bei 18 Prozent." Merz nannte insbesondere die Grünen in der Regierung. "Die Menschen in Deutschland sind diese Art der Bevormundung einfach leid. Und damit machen sie sich jetzt Luft."

Scholz: AfD ist "Schlechte-Laune-Partei"

Hingegen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstagabend bei einer Veranstaltung der Zeit in Hamburg auf andere Länder hingewiesen, wo rechtspopulistische Parteien ebenfalls stärker geworden sind. Er sprach von "Schlechte-Laune-Parteien" und erklärte die Entwicklung auch mit Unsicherheiten in einer "Zeit der Umbrüche" mit vielen gleichzeitigen großen Problemen. Scholz nannte Corona, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Klimawandel.

Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel wies die Bezeichnung ihrer Partei als "Schlechte-Laune-Partei" durch Scholz zurück. "Den Bürgern ist tatsächlich das Lachen gründlich vergangen", sagte Weidel. "Das liegt aber nicht an einer vermeintlich übellaunigen AfD, sondern an einer Laienspieltruppe, die im Bundeskabinett täglich ein trauriges Polit-Kabarett abliefert."

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Wenn Scholz die AfD als "Schlechte-Laune-Partei" bezeichne, die nur frustrierte Ewiggestrigen anspreche, zeuge das von "völliger Weltfremde und Abgehobenheit", sagte die Co-Parteichefin. Die AfD habe im Gegensatz zur Ampelregierung zukunftsfähige Konzepte in den Bereichen Energie, Soziales und Migration. "Das sehen auch die Wähler, die sich von plumpen Diffamierungen gegen die einzige Oppositionskraft nicht verunsichern lassen."

CDU-Vize Karin Prien spricht zwar auch von Fehlern der Regierung, setzt den Akzent jedoch anders als ihr Parteichef. "Natürlich trägt die Politik der Ampel zu diesen Umfragewerten bei, aber wir als CDU sollten die Wut der Menschen nicht noch verstärken", sagte Prien der Welt. Es komme auf eine sachliche Tonlage an und darauf, sich "nicht auf Nebenkriegsschauplätzen zu verkämpfen". Ein Kulturkampf habe noch nie zum Zusammenhalt der Gesellschaft beigetragen. Merz hatte auf Twitter zum Thema geschlechtergerechte Sprache geschrieben: "Mit jeder gegenderten Nachrichtensendung gehen ein paar Hundert Stimmen mehr zur AfD."

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