Friedensgespräche mit Taliban:Karsai fordert Hilfe von Pakistan

Afghanistans Präsident Karsai will die neue pakistanische Regierung für Friedensgespräche mit den Taliban und eine "gemeinsame Kampagne gegen Extremismus" gewinnen. Dafür ist Karsai nach Islamabad gereist - und findet Zustimmung.

Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat Pakistan um Hilfe beim Zustandekommen von Friedensgesprächen zwischen seiner Regierung und den aufständischen Taliban gebeten. Nach einem Treffen mit dem pakistanischen Regierungschef Nawaz Sharif in Islamabad sprach sich Karsai außerdem für eine "gemeinsame Kampagne gegen Extremismus" in beiden Ländern aus. Sharif sagte Pakistans "feste und aufrichtige Unterstützung für Frieden und Versöhnung in Afghanistan" zu.

Karsai wurde bei seinem Besuch im Nachbarland von Vertretern des Hohen Friedensrats begleitet, der von der Regierung in Kabul mit der Aufnahme von Friedensgesprächen mit den Taliban betraut wurde. Der Friedensrat bemüht sich um die Freilassung einflussreicher in Pakistan inhaftierter Taliban, darunter der frühere Taliban-Vizechef Abdul Ghani Baradar. Die Frage der Gefangenen-Freilassung sprachen die beiden Politiker in ihren kurzen Erklärungen allerdings nicht an.

Karsais Regierung will den Konflikt mit den Taliban vor den Präsidentschaftswahlen im kommenden April und dem Abzug aller ausländischen Kampftruppen bis Ende des Jahres 2014 beenden. Das Verhältnis zwischen Kabul und Islamabad ist von Misstrauen geprägt: Beide Regierungen gaben sich wiederholt gegenseitig eine Mitschuld an islamistischen Gewalttaten.

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