Rosenmontag in Kriegszeiten:Große Friedensdemo in Köln

Statt Karneval klare Kante zeigen: In Köln gehen 250 000 Karnevalisten für Frieden in der Ukraine auf die Straße.

Rosenmontag in Kriegszeiten: Klare Ansage: Rosenmontagsdemo für den Frieden in Köln.

Klare Ansage: Rosenmontagsdemo für den Frieden in Köln.

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Zehntausende Menschen haben am Rosenmontag in Köln für Frieden und Demokratie demonstriert. "Es ist beeindruckend, wie viele Menschen in Köln auf der Straße sind", sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben des Festkomitees Kölner Karneval und der Polizei nahmen etwa 250 000 Menschen teil. In Reden solidarisierten sich Karnevalspräsident Christoph Kuckelkorn und Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sowohl mit der Ukraine als auch mit den Antikriegsdemonstranten in Russland. "Herr Putin, stoppen Sie den Wahnsinn! Stoppen Sie den Krieg!", rief Kuckelkorn. Reker betonte: "Ich empfinde grenzenlose Bewunderung für all die mutigen Russinnen und Russen, die bereits seit Freitag auf die Straßen ihres Landes gehen." Minutenlanger donnernder Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer war die Reaktion darauf.

Rosenmontag in Kriegszeiten: Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, führt die Demonstration an.

Henriette Reker, Oberbürgermeisterin von Köln, führt die Demonstration an.

(Foto: Imago)

Kostümierte und Nichtkostümierte marschierten gemeinsam durch die Straßen. Viele trugen Transparente mit Aufschriften wie "Putin Go Home" und "Dear Russian people, be Russians not Putinians" ("Liebes russisches Volk, seid Russen, keine Putinianer"). Dazu wurden Lieder gespielt wie "Alle Menschen werden Brüder" und "Mir sin alle nur Mensche" (Wir sind alle nur Menschen) von Brings. Vor dem Start des Marsches ließ das Festkomitee Kölner Karneval weiße Friedenstauben aufsteigen.

Rosenmontag in Kriegszeiten: Putin-Motiv am Wegesrand: Passanten stehen vor dem Persiflagewagen "Gute alte Zeit" bei der Friedensdemonstration am Rosenmontag. Die Wagen wurden nicht mitgeführt.

Putin-Motiv am Wegesrand: Passanten stehen vor dem Persiflagewagen "Gute alte Zeit" bei der Friedensdemonstration am Rosenmontag. Die Wagen wurden nicht mitgeführt.

(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Der Zugleiter des Kölner Rosenmontagszugs, Holger Kirsch, sagte, die Demo werde von der gesamten Stadtgesellschaft mitgetragen. Allen gehe es darum, ein Zeichen zu setzen: "Ein Zeichen für die Solidarität der Menschen in der Ukraine und ein Zeichen gegen Krieg in Europa." Der Zug wurde angeführt von einem Karnevalswagen, der eine von einer russischen Flagge aufgespießte Friedenstaube zeigte. "Da bin ich sehr stolz auf meine Stadt", sagte BAP-Sänger Wolfgang Niedecken im WDR Fernsehen. Der "höchste Kölner Feiertag", der Rosenmontag, sei zu einer Solidaritätskundgebung für Frieden und Demokratie umfunktioniert worden.

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