Fridays For Future:Lautlose Demo

Die Aktivisten von Fridays For Future sind zurück - jetzt organisieren sie ihren Protest online.

Von Jan Heidtmann, Berlin

Fridays For Future: Stiller Schilderprotest statt laute Straßendemo: Coronabedingt organisiert sich die Fridays for Future-Bewegung um.

Stiller Schilderprotest statt laute Straßendemo: Coronabedingt organisiert sich die Fridays for Future-Bewegung um.

(Foto: John MacDougall/AFP)

"Act now", "Die Zeit läuft" oder schlicht "FCK SUV" - mit Hunderten solchen auf Pappschilder geschriebenen Losungen nahmen die Aktivisten von "Fridays for Future" an diesem Freitag ihre Proteste wieder auf. Anfang März hatten sie die Streiks mit Beginn der Corona-Pandemie eingestellt. In den vergangenen Wochen haben dafür Mitglieder aus mehr als 70 Ortsgruppen um die 10 000 Protestschilder gemalt, zusammengetragen und nach Berlin geschickt. Um eine Infektion zu verhindern, wurden die Plakate dann für 72 Stunden in Boxen versiegelt aufbewahrt. Der Ort, an dem sie schließlich ausgelegt werden sollten, der Platz vor dem Reichstag, wurde erst kurz zuvor publik gemacht. So sollte verhindert werden, dass zu viele Menschen zusammenkommen.

Wegen der Versammlungsbeschränkungen spielte sich der größte Teil der Proteste jedoch im Netz ab. Aktivisten aus Garzweiler, Heidelberg, Hamburg und anderen deutschen Städten trugen eigene Gedichte vor oder machten Musik. Es gab Interviews, ein Klimaforscher erinnerte daran, dass die Corona-Krise vorbeigehen werde, die Klimakrise jedoch nicht. Das Polareis schmelze in einer Geschwindigkeit wie nie zuvor. Tausende Menschen folgten der Liveschaltung von Fridays for Future. Wenn die dann wieder einmal wegen technischer Störungen abbrach, war zu lesen: "Dieser Stream läuft immer noch besser als die Klimapolitik der Groko."

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