Laut Internationalem Währungsfonds werden Firmen und Dienstleister 2017 weltweit stärker wachsen, als noch Anfang des Jahres angenommen; um durchschnittlich 3,5 Prozentpunkte sollen sie zulegen. Die Prognose aus Washington klingt zunächst beruhigend in einer Zeit, in der die Welt entsetzt auf das schaut, was in den Vereinigten Staaten, in der Türkei, in Syrien und anderswo passiert.
Zugleich fällt es schwer, sich auf die Vorhersage zu verlassen. Wirtschaftliche Stabilität bei wachsender politischer Unruhe zu prognostizieren, klingt verdächtig danach, dass die Ökonomen auf das Beste hoffen. Für sich betrachtet, sind günstige Wachstumsprognosen angesichts weitgehend stabiler Energiepreise und Wechselkurse durchaus angebracht. Aber nur solange, wie politische Umbrüche beherrschbar bleiben.
Das aber ist nicht sicher. Geht Donald Trump die angekündigte Reform des Steuersystems genauso dilettantisch an wie die der Gesundheitspolitik, werden die Aktienkurse der US-Unternehmen schnell sinken - und mit ihnen die Aussicht auf Wachstum. Auch Europa ist unsicher. In Frankreich stehen Wahlen an, von denen die Zukunft der Euro-Zone abhängt. Die Briten nehmen Abschied vom Binnenmarkt. Italien wankt, Griechenland erst recht. Das alles ist noch kein Anlass zur Panik. Aber einer, der die Prognose des IWF wertlos erscheinen lässt.