Französische Fotos aus dem Ersten Weltkrieg:Küsse vom General, Grauen in den Gräben

Hunde als Zugtiere, gefangene Deutsche, dampfende Geschütze: Der Foto-Nachlass eines französischen Veteranen zeigt den Ersten Weltkrieg im Westen aus der Sicht alliierter Soldaten - und mitunter kuriose Situationen.

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(Foto: REUTERS)

Der Foto-Nachlass eines französischen Veteranen zeigt den Ersten Weltkrieg im Westen aus der Sicht alliierter Soldaten an der Westfront. Das Konvulut aus Hunderten Fotoplatten stammt von einem unbekannten Fotografen und wurde von der Nachrichtenagentur Reuters veröffentlicht. Unterstand mit Büste: Dieses Bild zeigt französische Soldaten vor ihrer Baracke "Le Chalet" nahe Lachalade an der Front in den Argonnen.

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Verwundete Franzosen vor einer Sanitätsbaracke hinter der Front in der Champagne. Die Aufnahme zeigt einige schwarze Soldaten, die aus den afrikanischen Kolonien Frankreichs nach Europa gebracht worden waren.

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Soldaten ziehen eine Kanone vom Kaliber 95 Millimeter zu einer Feuerstellung. Die Feuerkraft der Artillerie war noch nie so groß wie im Ersten Weltkrieg. Doch auch massives Trommelfeuer änderte wenig am Stellungskrieg an der Westfront.

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Gefangene deutsche Soldaten marschieren im September 1915 durch den Ort Châlons-sur-Marne (heute Châlons-en-Champagne). Wenige Monate zuvor versuchte die französische Armee mit einem Frontalangriff die deutschen Linien zu überwinden - erfolgslos.

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Französische Soldaten bei einem Feldgottesdienst 1915. Auf deutscher Seite zelebrierten Geistliche ebenso Messen - und segneten Waffen für den Sieg.

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Die Armeeführungen versuchen während des Krieges, die Soldaten vom schrecklichen, aber oft auch öden Alltag in den Stellungen abzulenken. So wurden Sportfeste veranstaltet, aber auch Fronttheater gemacht, wie hier in Suippes, an der Champagne-Front 1915.

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Die Front bei Verdun im März 1916: General Joseph Joffre gratuliert ausgesuchten Soldaten mit Küssen und zeichnet sie mit Orden aus. Joffre ist damals Befehlshaber der französischen Armee und dafür verantwortlich, dass die Deutschen 1914 an der Marne gestoppt werden konnten.

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Französischer Soldat vor einer Frontdusche - ein seltener Luxus. Denn in den Schützengräben harren die Soldaten auf beiden Seiten oft wochen- und monatelang aus. Die hygienischen Zustände und der Gestank sind mitunter kaum zu ertragen.

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Eine Maschinengewehr-Stellung in Apremont-la-Forêt in Ostfrankreich. Oft mussten die Soldaten auf beiden Seiten Jahre in den dreckigen, dunklen Stellungen ausharren - wenn sie denn so lange überlebten.

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Ab und zu gelang es einer Kriegspartei, eine gegnerische Stellung einzunehmen. Stets ging ein fürchterliches Artilleriefeuer voraus, der Blutzoll der Angreifer war meist immens. Den Eroberern bot sich in der feindlichen Stellung ein grauenhafter Anblick, wie diesen französischen Soldaten in einem deutschen Schützengraben an der Somme 1916, in dem Leichenteile liegen.

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Mehr als 700 Kilometer fraßen sich die Schützengräben und unterirdischen Stellungen durch Frankreich und Belgien sowie teilweise deutsches Territorium. Vom Ärmelkanal bis an die Schweizer Grenze bewegte sich die Front ab Herbst 1914 nur unwesentlich. Auf diesem Foto feuern Franzosen ein 155-Millimeter-Mörser ab.

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Die nun veröffentlichten Aufnahmen zeigen auch Szenen, die eher selten fotografiert wurden. Dazu zählen diese Feldmetzger, die hinter der Front in der Champagne unter freiem Himmel Vieh für die Feldküchen zerlegen.

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Hunderttausende Tiere wurden im Ersten Weltkrieg von den Kriegsparteien verwendet: oft Tauben zur Nachrichtenübermittlung, Hunde als Gaswarner, Pferde als Zugtiere. Auf diesem Foto aus Nordfrankreich muss ein Hund ein belgisches Maschinengewehr ziehen.

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Diese Aufnahme ist undatiert, dürfte aber wohl 1918 entstanden sein. Sie zeigt einen besonderen Augenblick: Französische Soldaten sehen deutsche Soldaten, die sich ergeben wollen. Das Foto soll im nordfranzösischen Massiges entstanden sein.

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Ab Sommer 1918 gaben immer mehr deutsche Soldaten auf und ergaben sich. Die deutsche Armeeführung fürchtete im Herbst den Zusammenbruch der Front und forderte die neue, zivile Reichsregierung zu Waffenstillstandsverhandlungen auf - um Hinterher die Lüge in die Welt zu setzen, wonach das deutsche Heer von der (linken) Politik von hinten "erdolcht worden sei ("Dolchstoßlegende"). Diese Aufnahme zeigt deutsche Gefangene bei Verdun, die sich für eine eingehende Durchsuchung entkleiden müssen.

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