(SZ) Dem Physiker Werner Heisenberg wird ein großer Satz zugeschrieben: „Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott.“ Womöglich ist diese Weisheit sehr hoch eingehängt für Menschen, die den Beweis für die Existenz Gottes nicht in Gedankenwelten suchen, sondern in der grünen Manege eines Fußballstadions. Wo sie allerdings manchmal fündig werden: Dass etwa Franz Beckenbauer leichtfüßig wie der Fußballgott persönlich über den Rasen geschwebt ist, wird niemand bestreiten. Womit der Ball elegant zurückgespielt wäre zu Meister Heisenberg, nach dem im Münchner Norden eine zwei Kilometer lange Straße benannt ist. An der hat sich das Imperium des FC Bayern breitgemacht, weshalb denkende und flankende Gestalten eine eigenwillige Verbindung eingegangen sind. Die Anschrift der Allianz-Arena lautete Werner-Heisenberg-Allee 25, und im Internet-Stadtportal München-Wiki steht: „In der Werner-Heisenberg-Allee befindet sich ein Fanshop des FC Bayern.“ Wie banal dieser Laden wirkt, im Verhältnis jedenfalls zur Wucht der Adresse: Werner Heisenberg war schließlich Nobelpreisträger der Physik.
GlosseDas Streiflicht
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Ausgerechnet in Fröttmaning, wo laut Franz Beckenbauer nur Laubfrösche leben, wird jetzt ein Franz-Beckenbauer-Platz eingeweiht: Liberalitas Bavariae in ihrer schönsten Form.
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