Nicht verkaufte Lebensmittel müssen an Wohlfahrt oder Landwirtschaft gehen
Die französische Nationalversammlung hat einstimmig entschieden, dass große Supermärkte künftig nicht verkaufte Lebensmittel nicht mehr wegwerfen dürfen. Die Abgeordneten haben der Verabschiedung von drei Zusatzartikeln zu einem bereits bestehenden Gesetz zugestimmt.
Einem Bericht der französischen Nachrichtenagentur AFP zufolge müssen Supermärkte nun Lebensmittel, die noch essbar sind, entweder an Wohlfahrtsorganisationen spenden, kostenlos als Tierfutter oder als Kompost für die Landwirtschaft zur Verfügung stellen.
"Es ist skandalös zu sehen, dass essbare Lebensmittel in den Müll geworfen werden", sagte Guillaume Garot, Abgeordneter der Sozialisten im französischen Parlament. Die neue Regelung betrifft alle Supermärkte, die größer als 400 Quadratmeter sind. Sie müssen müssen nun Vereinbarungen mit karitativen Einrichtungen treffen.
Ihr Forum:Wie kann Lebensmittelverschwendung eingedämmt werden?
Frankreich legt gesetzlich fest, dass größere Supermärkte ihre unverkauften Lebensmittel spenden müssen. Ist eine solche Regelung auch in Deutschland längst überfällig? Gibt es noch andere Maßnahmen, die durchgesetzt werden sollten?
Kiloweise Essen pro Person landet im Müll
Die Regierung möchte die Verschwendung von Lebensmitteln bis 2025 halbieren. Ob der Vorstoß des Parlaments in bedeutsamen Maße dazu beiträgt, ist allerdings umstritten. In Frankreich stammen nur fünf Prozent der Lebensmittelabfälle von den großen Handelsketten. Dagegen wirft jeder Franzose pro Jahr zwanzig bis dreißig Kilo Essen weg.