In Paris ist es am Samstag erneut zu gewaltsamen Protesten gegen die Wirtschaftspolitik von Präsident Emmanuel Macron gekommen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die "Gelben Westen" ein, die auf der Prachtmeile Champs-Elysées versuchten, die Absperrungen zu durchbrechen. Autos brannten, Dutzende Menschen wurden verletzt, darunter auch Sicherheitskräfte. Mehr als hundert Demonstranten wurden festgenommen.
Die Polizei geht davon aus, dass sich Anhänger von gewaltbereiten rechts- und linksextremen Gruppen unter die sogenannten Gelbwesten gemischt haben, die seit zwei Wochen gegen steigende Spritpreise und hohe Lebenshaltungskosten demonstrieren.
Es ist das dritte Wochenende in Folge, an dem die Protestgruppe mit Großaktionen landesweit demonstriert. Neben den gewaltbereiten Demonstranten, protestierten ein paar Tausend "Gelbe Westen" friedlich in Paris. Das sind deutlich weniger als noch vergangene Woche, als über 100 000 Menschen auf die Straße gingen.
Der Protest entzündete sich an der neuen Öko-Steuer auf Sprit, die Präsident Macron einführen will. Die Menschen demonstrieren aber auch gegen die steigenden Lebenskosten im Allgemeinen und die zunehmende soziale Ungleichheit im Land. Viele fordern Macrons Rücktritt.
Dieser hat sich vergangene Woche zu Kompromissen bereit erklärt. Macron hat zugesagt, die umstrittene Ökosteuer auf Diesel an den Kraftstoffpreis anzupassen. Das geht den Aktivisten aber nicht weit genug.
Es sind die heftigsten Proteste seit Beginn der Amtszeit Macrons vor 18 Monaten.