Ein Sieg ist Marine Le Pen bereits geglückt, das lässt sich objektiv beobachten. In der öffentlichen Debatte über ihr Strafurteil, die sich in Frankreich in mächtigen Wellen entfaltet, redet fast niemand über die Akte, die sie so schwer belastet. Über die Veruntreuung also von mehr als vier Millionen Euro aus dem Europaparlament und über die Verurteilung in erster Instanz zu vier Jahren Haft. In den Fernseh-Talkshows, in den Foren der Zeitungen und auf der Straße wird nur diskutiert, ob es richtig sei, dass sie für fünf Jahre ihr passives Wahlrecht verliert, sofort, und deshalb vielleicht nicht an der Präsidentschaftswahl 2027 teilnehmen kann.
FrankreichLe Pen bricht mit der Entteufelung – und bekommt eine Chance
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Die Chefin der extremen Rechten zieht alle Register, um sich doch noch für die Präsidentschaftswahl 2027 zu qualifizieren. Das Berufungsverfahren soll im Rekordtempo stattfinden – aber ob ihr das wirklich hilft?
Von Oliver Meiler, Paris

Meinung Der Fall Marine Le Pen:Der Rechtsstaat muss Politiker verurteilen, wenn sie gegen das Gesetz verstoßen. Was, bitte, wäre denn die Alternative?
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