Es ist Freitagmittag und die Moschee von Bordeaux füllt sich. Ein Ordner hilft den Männern, einen Platz zu finden, an dem sie ihren Gebetsteppich ausrollen können. Läuft er durch die Mitte des Raumes, duckt er sich. Dort steht eine Kamera - das Freitagsgebet wird direkt im Internet übertragen. Tareq Oubrou, der Imam der Moschee von Bordeaux, hatte diese Idee, schon lange bevor das Coronavirus große Teile des Lebens ins Digitale verlagerte. Er hat einen Youtube-Kanal und eine Website, weil er als Theologe dort präsent sein will, wo man sich leicht verirren kann: Im Wirrwarr des Online-Islams, in dem selbsterklärte Prediger mit radikalen Meinungen um Aufmerksamkeit buhlen.
Streit über Islamismus-Gesetz:Der predigende Laborant
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Präsident Emmanuel Macron fordert einen "Islam der Aufklärung" für Frankreich. Dabei gibt es den bereits: In der Moschee von Tareq Oubrou in Bordeaux.
Von Nadia Pantel, Bordeaux
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