Frankreich:Gelbwesten wollen bei Europawahl antreten

Ingrid Levavasseur (Mitte) soll die Liste der Gelbwesten anführen. (Foto: Charly Triballeau/AFP)
  • Die Protestbewegung der französischen Gelbwesten will offenbar bei der Europawahl mit einer eigenen Liste antreten.
  • Die Krankenpflegerin Ingrid Levavasseur soll als Spitzenkandidatin antreten.
  • Einer Umfrage zufolge würden die Gelbwesten bei der Wahl die drittstärkste Kraft in Frankreich stellen.

Einige Mitglieder der Protestbewegung der Gelbwesten wollen bei der Europawahl im Mai mit einer eigenen Liste antreten. Angeführt werde die Liste von Ingrid Levavasseur, berichteten mehrere französische Medien übereinstimmend. Levavasseur bestätigte das dem Sender BFMTV.

"Die am 17. November 2018 in unserem Land geborene soziale Bürgerbewegung unterstreicht die Notwendigkeit, Wut in ein menschliches politisches Projekt zu verwandeln", heißt es demnach. Derzeit bestehe die Liste aus zehn Namen, bis Mitte Februar solle eine Liste mit 79 Namen entstehen.

Die Krankenpflegerin Levavasseur ist eines der vielen bekannteren Gesichter der zersplitterten Gelbwesten-Bewegung. Die Gelbwesten demonstrieren seit Mitte November in Frankreich - die Forderungen sind vielfältig. Sie reichen vom Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron bis zu einer Stärkung der von vielen als zu niedrig empfundenen Kaufkraft. Bei Protesten lieferten sich die Demonstranten immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Elabe zufolge könnte eine Liste der Gelbwesten bei den Europawahlen am 26. Mai in Frankreich mit rund 13 Prozent auf den dritten Platz kommen - hinter der Partei "Die Republik in Bewegung" (La République en Marche) von Staatschef Macron und der rechtspopulistischen Nationalen Sammlungsbewegung (Rassemblement National, früher Front National) von Marine Le Pen.

Allerdings bezieht sich diese Umfrage allgemein auf eine Gelbwesten-Liste und nicht konkret auf jene, die am Mittwoch angekündigt wurde.

© SZ.de/AFP/dpa/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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