Die Tafel erinnert an die Opfer des Attentats auf Charlie Hebdo - an Cabu, den Zeichner, den Kolumnisten Maris, an Brinsolaro, den Leibwächter. Zwei Bewaffnete waren am 7. Januar 2015 in das Redaktionsgebäude der Satirezeitschrift eingedrungen und hatten elf Menschen nach und nach umgebracht - auf ihrer Flucht töteten sie einen Polizisten. Kurz nachdem die Gedenktafel am heutigen Dienstag enthüllt wurde, musste sie auch schon wieder verhüllt werden: der Name des Comiczeichners Wolinski war falsch geschrieben.
Ein Moment der Stille: Französische Politiker und Angehörige der Opfer gedenken der insgesamt 17 Menschen, die vor einem Jahr beim Anschlag auf Charlie Hebdo und weiteren Attacken in Paris ums Leben kamen. In diesem Supermarkt für koschere Lebensmittel tötete der dritte Attentäter vier Menschen. Das 17. Todesopfer war eine Polizistin.
Beim Überfall auf den Hyper Cacher im Osten der Stadt am 9. Januar nahm der Täter auch Geiseln. Ein Dutzend bewaffneter Polizisten stürmte am späten Nachmittag das Gebäude.
Ein französischer Soldat patroulliert vor dem Hyper Cacher. Vor einem Jahr erschoss die Polizei hier Amedy Coulibaly, den Terrorgefährten der Brüder Kouachi. Auch sie wurden von Sicherheitskräften getötet. Die Ereignisse, die am 7. Januar in den Redaktionsräumen von Charlie Hebdo begannen und erst zwei Tage später beendet wurden, bleiben für die Franzosen unvergessen.
Frankreichs Premierminister Manuel Valls, Präsident Hollande und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo gedachten bei einer Zeremonie der Opfer.
Außerhalb der ehemaligen Büroräume von Charlie Hebdo legte Hollande einen Kranz in den französischen Nationalfarben nieder.
Es brauchte damals nur drei Worte, um Mitgefühl mit den Opfern und den Hinterbliebenen auszudrücken: "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie).
Am 7. Januar erscheint zum Jahrestag der Anschläge eine neue Ausgabe der Satirezeitschrift. Das Cover zeigt einen Bärtigen mit irrem Blick, er trägt eine Kalaschnikow, sein Umhang ist blutverschmiert. Es ist ein christlicher Gott, der da davonrennt. Darüber heißt es: "Ein Jahr danach. Der Mörder ist noch immer auf der Flucht". Im Leitartikel der Ausgabe polemisiert der Karikaturist Riss nicht nur gegen Vertreter des Islam, sondern auch anderer Religionen.