Ob nun als Hamburgs Erster Bürgermeister, als Finanzminister oder inzwischen als Kanzler: Von Olaf Scholz sind keine Auftritte bekannt, bei denen er Victor Hugo oder Marcel Proust vorgelesen hätte. Weder im Original noch in der Übersetzung. Bei Scholz' früherem Amtskollegen Bruno Le Maire, dem französischen Wirtschaftsminister, ist das anders. Nehmen wir zum Beispiel den 15. Dezember. Le Maire eröffnet in seinem Ministerium die jährliche Feier zur Verleihung des Wirtschaftsbuchpreises. Und ein Auszug seiner Rede wird kurz darauf begeistert im Internet herumgereicht: Le Maire liest Rilke.
Deutsch-französische Beziehungen:Der Deutschlehrer
Lesezeit: 5 min
Schloss Meseberg 2018: Die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt den französischen Wirtschaftsminister Bruno Le Maire, beobachtet von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. Le Maire zitiert auch mal Rilke.
(Foto: Ludovic Marin/AFP)Frank Gröninger unterrichtet seit 20 Jahren Frankreichs Elite in seiner Muttersprache. Über deutsche Besserwisser, französische Rilke-Liebhaber und die Frage, wie man Franzosen das Wort "Achtung" beibringt.
Von Nadia Pantel, Paris
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Wissen
Was Sie tun können, um das nächste Unwetter gut zu überstehen
Unbekanntes Italien
Die bessere Seite des Lago Maggiore
Liebe und Partnerschaft
Was, wenn du meine große Liebe gewesen wärst?
Streit um Fynn Kliemanns Maskendeals
Wie er euch gefällt
Streitgespräch: Die Grünen und der Krieg
"Ihr seid alle Joschka Fischers Kinder, Jamila"