Die Bundesanwaltschaft hat inzwischen gegen beide Beschuldigte einen Haftbefehl erlassen. Demnach soll der 27 Jahre alte Deutsche afghanischer Herkunft, Omid S., Mitglied der Islamischen Dschihad-Union (IJU) sein. Der gleichaltrige Türke Hüseyin Ö. soll die IJU unterstützt haben.
Ein Mitglied der sogenannten Sauerland-Terrorgruppe soll die beiden 27-Jährigen angeworben haben. Einen direkten Zusammenhang zu mutmaßlichen Terrorplänen der Gruppe gebe es aber nicht. Im Haftbefehl ist nicht von Helfertätigkeiten für die Sauerland-Gruppe die Rede, sondern für die in Pakistan angesiedelte IJU.
Dem Deutsch-Afghanen und dem Türken wird vorgeworfen, die IJU im Ausland unterstützt zu haben und dabei gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen zu haben. Omid S. sei laut Haftbefehl im Mai 2007 in ein Ausbildungslager der Dschihad-Union im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet gereist. Er habe dort bis September 2007 eine Kampfausbildung absolviert.
Zudem sollen beide die terroristische Vereinigung mit Ausrüstung versorgt haben. Hüseyin Ö. wird den Angaben zufolge verdächtigt, die Dschihad-Union mit Ausrüstungsgegenständen wie Moskitonetzen, Taschenlampen, MP3/MP4-Playern und einer Kompassuhr versorgt zu haben. Der Türke war auf dem Weg in ein Ausbildungslager der Terrororganisation im Juli 2007 von pakistanischen Sicherheitskräften abgefangen worden.
Bereits am 4. September 2007 ist der Polizei ein Schlag gegen die Islamische Dschihad-Union gelungen. Im Sauerland nahm sie drei mutmaßliche Terroristen der Gruppe fest - und vereitelte einen Anschlagsplan von gigantischem Ausmaß. Ein Jahr danach hat die Bundesanwaltschaft Anklage gegen die mutmaßlichen Islamisten erhoben.