Fragen und Antworten:Hände waschen, Abstand halten, in die Armbeuge niesen

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Um andere zu schützen, sollte man die Nies- oder Husten-Etikette einhalten: in die Armbeuge zielen oder in ein Taschentuch. (Foto: Jessy Asmus)

Wer ist besonders gefährdet? Wie schütze ich mich? Lohnt sich jetzt noch eine Grippe-Impfung?

Von Hanno Charisius, Kathrin Zinkant

Mein Kind ist krank. Ist das Covid-19?

Höchstwahrscheinlich ist nicht das neue Coronavirus Ursache für den Infekt. Doch nachdem neue Covid-19-Fälle in Deutschland aufgetreten sind, muss bedacht werden, wo sich die Familienmitglieder in den letzten Tagen aufgehalten haben. Wer sich krank fühlt, sollte sich - zunächst telefonisch - an den Hausarzt oder die Hausärztin wenden. Sie können einschätzen, ob ein Test auf Coronaviren angebracht ist.

Und wenn es doch Covid-19 sein könnte?

Bleiben Sie zu Hause. Wenden Sie sich an die lokalen Gesundheitsbehörden. Beschreiben Sie detailliert, wo Sie und Ihre Familienmitglieder in den letzten 14 Tagen waren und mit wem Sie Kontakt hatten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Telefon können anhand der Angaben abschätzen, ob ein begründeter Verdacht auf Covid-19 besteht.

Welche Symptome kommen denn mit der Krankheit?

Zu Beginn ist Covid-19 kaum von anderen Infekten zu unterscheiden. Husten und Abgeschlagenheit zählen zu den ersten Symptomen, Fieber kann hinzukommen. Einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei schweren Verläufen verlagern sich die Beschwerden nach einigen Tagen tief in die Lunge. Die Inkubationszeit dauert zwei bis 14 Tage. Influenzaviren hingegen sorgen wenige Tage nach der Infektion für starkes Fieber. Eine sichere Diagnose erlaubt nur ein molekularbiologischer Test etwa eines Rachenabstrichs.

Wie kann man sich schützen?

Hände waschen, Hände raus aus dem Gesicht und Abstand halten, das sind zurzeit die besten Schutzmaßnahmen. Mindestens 20 Sekunden mit warmen Wasser und Seife sind die Faustregel, um die Viren recht zuverlässig zu deaktivieren. Ein Abstand von wenigstens anderthalb Metern von Infizierten oder womöglich Infizierten wird empfohlen. Auch durch ein paar Verhaltensänderungen kann man das Risiko, sich Viren einzufangen, zumindest reduzieren. Den Aufzugknopf etwa mit einem Fingerknöchel drücken. Im öffentlichen Nahverkehr Handschuhe tragen und diese täglich waschen. Im Haushalt sollte jeder Bewohner ausschließlich sein eigenes Handtuch benutzen. Diese Maßnahmen können nicht nur vor Coronaviren schützen, sondern vor allen Erregern, die per Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden. Um andere zu schützen, sollte man die sogenannte Nies- oder Husten-Etikette einhalten. Also in die Armbeuge zielen oder in ein Papiertaschentuch, das sofort entsorgt wird.

Verschwindet das neue Coronavirus im Frühjahr von selbst wieder?

Es gibt Erreger wie zum Beispiel Grippeviren, die eine starke Saisonalität zeigen und sich bevorzugt im Winter verbreiten. Dass dies auch beim neuen Coronavirus der Fall wäre, ist derzeit aber nur eine Hypothese. Laut Robert-Koch-Institut wird man erst im Sommer wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen der Verbreitung von Sars-CoV-2 und der Jahreszeit gibt.

Viele Infizierte haben keine oder kaum Symptome. Sind sie ansteckend?

Nach allem, was man inzwischen weiß: Ja. Sars-CoV-2 vermehrt sich zuerst im Nasen-Rachen-Raum. Schwer wird die Erkrankung, wenn der Erreger einen Etagenwechsel in die Lunge vollzieht. Es kann also sein, dass ein fit wirkender Infizierter den Erreger bereits verbreitet.

© SZ vom 28.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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