Fox News:Sarah Palin - über das Fernsehen zur Präsidentin

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Die Republikanerin Sarah Palin, Ikone der US-Rechten, kommentiert nun für den konservativen Sender Fox News. So will sie ihrer politischen Karriere neuen Schwung verleihen.

Sie profiliert sich als Stimme des konservativen Amerika, als Antipodin zu Barack Obama - und hat nun einen geeigneten Fernsehsender an ihrer Seite: die US-Republikanerin Sarah Palin.

Demnächst regelmäßig beim konservativen US-Sender Fox News zu sehen: Sarah Palin (Foto: Foto: AP)

Die frühere Gouverneurin des US-Bundesstaats Alaska, die im US-Wahlkampf 2008 als mögliche Vizepräsidentin mit John McCain gegen Obama antrat, versucht sich als politische Kommentatorin und Moderatorin beim ultrakonservativen US-Sender Fox News. Der gehört dem Medienmogul Rupert Murdoch ( Wall Street Journal, Times, Sun), der einst die Kriegslüste von George W. Bush anheizte und sich für McCain als Präsidenten aussprach.

Sarah Palin, die durch etliche private Skandale auf sich aufmerksam gemacht hatte und mit ihren Buch-Memoiren ("Going Rogue") Erfolg hatte, unterschrieb einen Vertrag über "mehrere Jahre" mit Murdochs Info-Kanal. Sie soll demnach politische Kommentare und Analysen in den Nachrichtensendungen abgeben und einige Folgen der Reality-Serie "Wahre amerikanische Geschichten" moderieren, die in Kürze starten soll. Über die Höhe der Vergütung für Palin wurde zunächst nichts bekannt.

"Es ist wunderbar, zu einem Medium zu gehören, das faire und ausgewogene Nachrichten so sehr zu schätzen weiß", erklärt die Politikerin. Damit spielt sie auf das offizielle Motto von Fox News an: Fair and Balanced.

Demokratische und liberale Kritiker werfen Fox News jedoch vor, weder fair noch ausgewogen zu sein - sondern eher ein Propagandainstrument der amerikanischen Rechten. Die ehemalige Kommunikationschefin des Weißen Hauses, Anita Dunn, warf dem Sender offen vor, ein "Flügel der Republikanischen Partei" zu sein.

"Wir freuen uns, ihre dynamische Stimme bei Fox News aufnehmen zu können", erklärt das Murdoch-Unternehmen. Palin selbst erklärte, sie freue sich "riesig" über das Engagement.

Fox News hält sich ein Netzwerk ultrakonservativer Kommentatoren, die im Studio Stellung zu aktuellen Themen beziehen oder als talking heads zugeschaltet werden. Viele von ihnen sind ehemalige republikanische Politiker wie Karl Rove, Chefberater des ehemaligen Präsidenten George W. Bush, Newt Gingrich, einst Sprecher des Repräsentantenhauses, oder Mike Huckabee, Ex-Gouverneur von Arkansas.

Der Schritt ins Fernsehen soll der politischen Karriere Palins wiederaufhelfen. Nach dem gescheiterten Wahlkampf und einer Reihe von Beschwerden über ihre Amtsführung verlor sie an Popularität. Im vergangenen Juli trat die fünffache Mutter als Gouverneurin von Alaska zurück - mit einer merkwürdigen rede. "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom", sagte sie.

Die 45-Jährige gilt trotzdem nach wie vor als populäre Hoffnungsträgerin der Konservativen in den USA. Ein Gradmesser ist ihre Facebook-Seite. 1,2 Millionen Mitglieder des sozialen Netzwerks haben sie abonniert. Einer von ihnen schrieb, er freue sich, Palin im Programm von Fox zu sehen, "aber ich hoffe, das wird Sie nicht daran hindern, (bei der Präsidentschaftswahl) 2012 zu kandidieren".

Das hofft Obama-Gegner Murdoch wahrscheinlich auch. Sarah Palin jedenfalls lässt niemanden über ihre Ambitionen im Unklaren. Auf die Frage eines Journalisten, ob sie 2012 bei der Präsidentschaftswahl eine Rolle spielen möchte, antwortete sie: "Ja, wenn die Leute mich haben wollen."

© sueddeutsche.de/AFP/APD/jab/jja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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