Fotograf bereist Syrien:Unterwegs mit Rebellen

Die Gewalt in Syrien hält unvermindert an: Präsident Assad versucht mit allen Mitteln, den Aufstand in seinem Land niederzuschlagen, ausländische Journalisten sind nicht erwünscht. Ein Fotograf hat dennoch Kämpfer des Widerstands besucht und Szenen der Zerstörung, Angst und Hoffnung festgehalten.

von Marc Hofer

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Quelle: Marc Hofer

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Die Gewalt in Syrien hält unvermindert an: Präsident Assad versucht mit allen Mitteln, den Aufstand in seinem Land niederzuschlagen, ausländische Journalisten sind nicht erwünscht. Ein Fotograf hat dennoch Kämpfer des Widerstands besucht und Szenen der Zerstörung, Angst und Hoffnung festgehalten.

Schäden durch Maschinengewehrfeuer und Raketen finden sich überall in der Ortschaft Binnish. Die Stadt, in der 40.000 Einwohner leben, gilt als eine der Wiegen des Aufstandes gegen Präsident Assad und wurde deshalb als Erstes von Einheiten des Militärs unter Feuer genommen.

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Binnish ist ein kleiner Ort im Gouvernement Idlib im Nordwesten Syriens. In der Nacht sind die Straßen wie ausgestorben. Viele Menschen fürchten sich vor spontanen Aktionen der Sicherheitskräfte.

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Oft schießen die Soldaten wahllos auf Demonstranten und Wohnhäuser. Das Haus dieses alten Mannes wurde von mehreren Geschossen schwerer Maschinengewehre getroffen. Nachdem die Soldaten das Feuer eingestellt hatten, kamen sie in die Häuser, stahlen Geld und Wertgegenstände der geflohenen Bewohner.

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Ein syrischer Aktivist in Binnish zeigt Patronenhülsen und Überreste einer raketengetriebenen Sprenggranate, die Sicherheitskräfte des Regimes wenige Wochen zuvor in dem Ort verschossen hatten. Sie gingen damals gegen eine Demonstration unbewaffneter Demokratiebefürworter vor.

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Viele Syrer bleiben am Tag zu Hause und verbarrikadieren ihre Türen. Die Aktionen der Sicherheitskräfte sind meist schnell und brutal. Sie lassen den Leuten nicht viel Zeit, sich in Deckung zu begeben.

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Mitglieder der "Freien Syrischen Armee": Die kleine bewaffnete Untergrundgruppe hat Ende 2011 gebildet, als einige Soldaten aus den Rängen der syrischen Sicherheitskräfte desertierten, weil sie das gewalttätige Vorgehen gegen unbewaffnete Demonstraten durch das Militär und die Polizei nicht weiter unterstützen wollten.

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Mitglieder der Freiheitsbewegung können sich meist nur nachts treffen, aus Angst vor Sicherheitskräften, die versuchen, die Demonstrationen einzudämmen und ihre Organisatoren zu verhaften.

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Graffiti an der Mauer der staatlichen Elektrizitätswerke in Binnish fordern Assad auf, sein Amt niederzulegen.

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Dieser Syrer wurde während einer Kundgebung von einer Kugel getroffen. Sie steckt noch immer in seinem Körper. Aus Angst vor einer Verhaftung geht der junge Aktivist nicht in das nahegelegene Regionalkrankenhaus.

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Ein junger Demonstrant hält ein Schild mit dem muslimischen Halbmond und dem christlichen Kreuz. Viele Demonstranten fühlen sich von der Welt im Stich gelassen. Sie würden Hilfe von jeder Seite annehmen. "Wir wären sogar froh, wenn Israel uns helfen würde. Irgendwer", sagt einer der Demonstranten.

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Viele der meist jungen Demonstranten fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen. Die Arbeitslosenzahl ist hoch, die Macht in der Regierung wird vom Vater zum Sohn weitergegeben und viele finden das Bild von Israel als großer Bedrohung wenig glaubwürdig. "Wir haben doch jetzt das Internet. In Israel werden die Leute zumindest nicht unterdrückt, so wie wir", sagt einer der Demonstranten, der anonym bleiben möchte.

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Ein Junge hält das Bild eines Verwandten nach oben, der nach Aussage der Familie von Sicherheitskräften Assads getötet wurde. Er war Mitglied der syrischen Streitkräfte, wollte aber desertieren. Danach sei er vom Geheimdienst ermordet worden.

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Nach dem Freitagsgebet bereiten Demonstranten in Binnish eine weitere Demonstration vor. Obwohl die Sicherheitskräfte mit Härte vorgehen, lassen sie sich nicht davon abhalten, trotzdem Kundgebungen zu veranstalten, in denen sie mehr politisches Mitspracherecht und soziale Gerechtigkeit fordern - und weniger Korruption.

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Viele Wohnhäuser tragen Spuren der Gewalt. Meist konnten sich die Anwohner in Sicherheit bringen. Aber der psychologische Effekt auf die Bewohner der Dörfer ist stark. Die Sicherheitskräfte machen deutlich, dass sie auch auf zivile Ziele keine Rücksicht nehmen.

© Süddeutsche.de//holz
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