Fotoausstellung "Last Folio":Spuren jüdischen Lebens

Eine Synagoge, in der Ziegen herumlaufen, ein verlassenes Klassenzimmer, Bücher, dem langsamen Verfall preisgegeben: An einigen Orten in der Slowakei zeigen sich noch Jahrzehnte nach der Deportation der jüdischen Bevölkerung Überreste ihrer Kultur.

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Quelle: Yuri Dojc

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Als wäre sie gerade erst verlassen worden: In einer frühreren jüdischen Gemeindeschule im slowakischen Bardejov entdecken die Londoner Filmproduzentin Katya Krausova und der Fotograf Yuri Dojc im Jahr 2006 Hunderte Bücher.

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Quelle: Yuri Dojc

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Nach der Deportation der jüdischen Einwohner der Stadt im Zweiten Weltkrieg erhob niemand Anspruch auf die Bücher und andere schriftliche Zeugnisse wie diese Schriftrolle. Sie blieben einfach, wo sie waren.

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Quelle: Yuri Dojc

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Ebenso wie diese Schellackplatten auf einem Tisch im Klassenzimmer.

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Quelle: Yuri Dojc

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Auch andere Orte jüdischen Lebens in der Slowakei wurden einfach nicht mehr genutzt - und waren dem Verfall preisgegeben. Durch eine frühere Synagoge in Pečovska Nová Ves laufen Ziegen, als Krausova und Dojc sie 2007 besuchen.

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Quelle: Yuri Dojc

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Ein Raum in der früheren Mikwe, einem rituellen Tauchbad in Bardejov: Putz blättert von den Wänden, eine Tür hängt halb aus den Angeln.

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Quelle: Yuri Dojc

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Beeindruckt ist Fotograf Dojc von der verfallenden Synagoge in Košice. Er habe darüber nachgedacht, wie dieser Platz wohl war, als er noch voller Leben war, erzählt er im Film zum Fotoprojekt.

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Quelle: Yuri Dojc

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Ein weiteres schriftliches Zeugnis: Grabsteinfragmente in Huncovce.

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Quelle: Yuri Dojc

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Auch auf Friedhöfen wie hier in Čerhov finden die Dokumentaristen Bücher. Der Grund: Nach einer alten jüdischen Tradition werden auch Bücher mit beerdigt. hier blieben sie einfach liegen - denn es gab niemanden mehr, der sie vergraben konnte, erzählt Krausova.

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Quelle: Yuri Dojc

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Bücher mit Namen: Hier eines von Jakab Deutsch, gefunden in Michalovce. Er habe die Bücher fotografiert, wie er Menschen fotografiere, sagt Dojc.

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Quelle: Yuri Dojc

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Weiteres Überbleibsel aus Michalovce: Ein Tefillin, ein Gebetsriemen.

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Quelle: Yuri Dojc

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Und ein Buch, halb aufgelöst, brüchig. Es überdauerte die Menschen, die einst darin gelesen hatten.

© SZ.de/gal/odg
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