Süddeutsche Zeitung

Forsa-Umfrage:Rösler-FDP bei drei Prozent

Westerwelle geht, Rösler kommt und trotzdem verliert die FDP noch mehr an Zustimmung. Laut Forsa würden die Deutschen derzeit Grünen und SPD eine Mehrheit verschaffen - mit einem grünen Kanzler.

Das demoskopische Hoch der Grünen hält an: In einer Umfrage von Forsa im Auftrag von Stern und RTL rangieren sie mit dem Rekordwert von 28 Prozent weiter klar vor der SPD mit 23 Prozent und könnten demnach den Kanzler in einer grün-roten Regierung stellen. Die Union legt in der Forsa-Befragung einen Punkt zu, bleibt mit 31 Prozent aber weiter unter ihrem mauen Wahlergebnis von 2009 (33,8 Prozent). Die Linke stagniert bei acht Prozent.

Schlechte Nachrichten gibt es für die Liberalen: Die FDP kann sich trotz des verkündeten Führungswechsels vorerst nicht erholen. Parteichef und Außenminister Guido Westerwelle wird im Mai seinen Posten an Gesundheitsminister Philipp Rösler abgeben - nur scheint der Neubeginn die Deutschen nicht sonderlich zu begeistern.

Laut der Forsa-Erhebung sackt die FDP einen Punkt ab - und befindet sich auf dem Rekordtief von drei Prozent. Bliebe die Stimmung bis zur nächsten Wahl so, wäre die FDP nicht mehr im Bundestag vertreten, während die grüne Konkurrenz den Regierungschef stellen könnte.

Die Parteiführung der Grünen versucht allerdings mit aller Kraft, eine Debatte über eine grüne Kanzlerschaft abzublocken: "Wir stehen wahrscheinlich in den Umfragen so gut da, weil wir uns mit den relevanten Themen auseinandersetzen, und nicht mit virtuellen Personaldebatten", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth im Bayerischen Rundfunk. Die Grünen verbessern sich in der Umfrage um einen Punkt, die SPD verliert einen Punkt.

Populärer Joschka Fischer

Die besten Chancen bei den Grünen auf den Posten des Regierungschefs hat laut Forsa im direkten Vergleich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der frühere Außenminister Joschka Fischer, den sich 31 Prozent der Befragten wünschen würden.

Die Fraktionschefs Jürgen Trittin und und Renate Künast schneiden mit 28 und 27 Prozent schlechter ab als der Ex-Vizekanzler. Merkel liegt aber in allen drei Vergleichen mit 48 bis 52 Prozent weit vorn. Weitaus geringer wäre allerdings der Abstand zwischen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Merkel mit 33 zu 39 Prozent. Steinmeier hätte damit bei den Wählern auch größere Sympathien als SPD-Chef Sigmar Gabriel, der im Vergleich mit Merkel mit 22 zu 49 Prozent schlechter als die Grünen-Politiker bewertet wird.

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