Eine Limodose, ein Schalter, ein Zünder
Die Bombe, die das russische Flugzeug bei Scharm el-Scheich zum Absturz brachte, soll in einer Limodose versteckt gewesen sein - das behauptet zumindest die Terrormiliz IS. In der neuen Ausgabe ihres Propagandamazins "Dabiq" zeigen die Dschihadisten ein Foto, darauf eine Dose Ananaslimonade, ein Zünder und ein Schalter. "Exklusiv - ein Bild der Bombe, die benutzt wurde, um das russische Flugzeug zum Absturz zu bringen", steht darunter. Das Bild findet sich unter einem Artikel, in dem der IS die Terroranschläge von Paris bejubelt.
Neben der angeblichen Bombe zeigt der IS auch Pässe russischer Passagiere, die bei dem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein sollen. Ein Kämpfer habe sie am Absturzort aufgelesen, heißt es.
Ob die Angaben der Terrororganisation stimmen, ist fraglich. Die russische Regierung geht jedoch offiziell von einem Bombenanschlag aus. Und die russische Zeitung Komersant berichtete , die Bombe, die das Flugzeug zum Absturz brachte, habe sich im Passagierbereich der Maschine befunden - nicht im Frachtbereich, wie angenommen. Das Blatt beruf sich auf Informanten aus dem Umfeld der Ermittlungen.
Nach dem Flugzeugabsturz bei Scharm el-Scheich, bei dem alle 224 Passagiere starben, hatte ein ägyptischer IS-Ableger behauptet, das Flugzeug abgeschossen zu haben. Experten bezweifelten, dass die Terroristen über das dafür erforderliche Gerät verfügten - wahrscheinlich sei, dass das Flugzeug dafür zu hoch geflogen ist.
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Im IS-Propagandaheft Dabiq bekennt sich die Terrororganisation auch dazu, einen 48-jährigen Norweger und einen 50 Jahre alten Chinesen hingerichtet zu haben. Seit September hatten sie Lösegeld für die beiden Entführten verlangt. Wann und wo die Männer gefangen genommen wurden und wann sie getötet worden sein sollen, gab der IS nicht bekannt.