Flüchtlinge:Umfrage: Viele Kommunen fühlen sich wegen Flüchtlingen nicht überfordert

373 der 700 größten Städte und Gemeinden Deutschlands beteiligten sich an de Umfrage des WDR-Magazin "Monitor". Einige könnten laut eigener Einschätzung sogar noch mehr Flüchtlinge aufnehmen.

Viele Kommunen in Deutschland fühlen sich durch die hohen Flüchtlingszahlen nicht überfordert. Das geht aus einer Umfrage des WDR-Fernsehmagazins "Monitor" hervor. Teilgenommen hatten nach WDR-Angaben 373 der 700 größten Städte und Gemeinden. 28 Prozent der angeschriebenen Kommunen wollten sich zu der konkreten Frage nach einer Überforderung durch Flüchtlinge nicht äußern.

Unter den teilnehmenden Städten und Gemeinden gaben sechs Prozent an, sie seien überfordert. 50 Prozent der Kommunen erklärten allerdings, dass sie trotz Kapazitätsproblemen mit der aktuellen Zahl der Flüchtlinge klar kämen. 16 Prozent könnten laut eigener Einschätzung sogar noch mehr Flüchtlinge aufnehmen.

Pro-Kopf-Verteilung der Flüchtlinge auf die Kommunen

Die Umfrage gebe auch Aufschluss über die Pro-Kopf-Verteilung der Flüchtlinge auf die Kommunen zum Jahresanfang 2016, teilte "Monitor" mit. Der Durchschnitt liege demnach bei 14,5 Flüchtlingen je Kommune pro 1000 Einwohner.

Besonders viele Kommunen in Bayern und Nordrhein-Westfalen fänden sich in der Spitzengruppe wieder, während überproportional viele Kommunen in Baden-Württemberg am Ende der Tabelle aufgelistet seien. Bei diesen Berechnungen seien von den Bundesländern betriebene Einrichtungen nicht mit eingerechnet worden, berichtete das TV-Magazin. Die Angaben derjenigen Kommunen, die an der Umfrage teilgenommen haben, lassen keinen Schluss darauf zu, dass etwa solche sich als überlastet betrachten, die besonders viele Flüchtlinge aufgenommen haben.

Deutschlandtrend: AfD verliert bundesweit an Zustimmung

Trotz großen Streits um die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) legt die Union in einer neuen Umfrage zu, während die rechtspopulistische AfD an Zustimmung verliert. Wäre an diesem Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 37 Prozent, wie aus dem Deutschlandtrend des ARD-"Morgenmagazins" (Freitag) hervorgeht. Das sind zwei Punkte mehr als Anfang Februar. Die AfD büßt zwei Punkte auf zehn Prozent ein.

Die SPD gibt demnach nun einen Punkt auf 23 Prozent ab. Die Grünen kommen auf elf Prozent (plus eins), die Linke erreicht acht Prozent (minus eins). Die derzeit nicht im Bundestag vertretene FDP kann sich um einen Punkt auf sechs Prozent verbessern.

Für den Deutschlandtrend befragte das Institut Infratest dimap am 23. und 24. Februar 1028 Menschen.

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