Am frühen Sonntagmorgen wirkt das Untergeschoss des Berliner Hauptbahnhofes wie ein riesiger Irrgarten. Es sind noch wenige Menschen hier, umso mehr treten die zahllosen Pappschilder und Zettel hervor. Auf Englisch und Russisch weisen sie den Weg zur Toilette oder zum Bus nach Paris; Piktogramme zeigen, wo es zu essen und zu trinken gibt, über einem Kleiderhaufen hängt ein Blatt Papier, darauf steht "for free", umsonst; andere Zettel erklären wiederum, wie es zum Ankunftszentrum geht. Ohne die vielen Unterstützer in ihren phosphoreszierenden Westen wäre diese Informationsflut eine kaum zu lösende Knobelaufgabe. Doch selbst um acht Uhr in der Früh fragt eine Frau, ob sie helfen könne.
Flüchtlinge in Berlin:"Vorher war es Chaos, jetzt ist es organisiertes Chaos"
Es sind viel mehr Flüchtlinge als erwartet, die in der Hauptstadt eintreffen. Bürgermeisterin Franziska Giffey fühlt sich vom Geschehen geradezu überrollt. Ein Besuch am Hauptbahnhof, wo Behörden, Hilfsorganisationen und Freiwillige versuchen, die schwierige Situation zu meistern.
Von Jan Heidtmann
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