Flüchtlinge:So sieht der EU-Türkei-Deal in der Realität aus

Griechenland setzt den Deal um. Per Schiff werden erstmals Hunderte Flüchtlinge in die Türkei zurückgebracht. Im Gegenzug landen 32 Syrer in Deutschland.

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Refugees returned to Turkey

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Zweieinhalb Wochen ist es her, dass die EU mit der Türkei einen umstrittenen Deal ausgehandelt hat: Die Türkei verpflichtet sich, alle illegal nach Griechenland eingereisten Flüchtlinge zurückzunehmen. Im Gegenzug erhält sie Geld und darf syrische Flüchtlinge legal nach Europa weiterschicken. Am Montag hat Griechenland mit der Umsetzung des Abkommens begonnen. Ein erstes Schiff, von der griechischen Insel Lesbos kommend, legte am Montag im Hafen des westtürkischen Küstenortes Dikili an.

Refugees returned to Turkey

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Flüchtlinge mit jeweils ein bis zwei Taschen verließen das Boot. Türkische Beamte begleiteten sie zu Zelten, in denen sie registriert wurden. Bei den meisten zurückgeschickten Flüchtlingen soll es sich nach Berichten der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu um Pakistaner handeln.

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Bereits in den frühen Morgenstunden hatte Griechenland damit angefangen, Asylsuchende in die Türkei zurückzuschicken. Insgesamt 136 Menschen wurden, auf zwei Boote verteilt, von Lesbos aus ins türkische Dikili abgeschoben. Weitere 66 Menschen sollen von der griechischen Ägäisinsel Chios in Richtung des gegenüberliegenden türkischen Ortes Çeşme gebracht worden sein.

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Ein Beamter der EU-Grenzschutzbehörde Frontex führt einen Mann ins Innere des Bootes, das ihn zurück in die Türkei bringen soll. Um ihrer drohenden Abschiebung zu entgehen, haben viele Flüchtlinge in Griechenland Asyl beantragt. Es gelte nun, die vielen Asylanträge zu bearbeiten, sagte die Chefin der für Migration zuständigen Abteilung der griechischen Polizei, Zacharoula Tsirigoti. Aus Frontex-Kreisen heißt es, wegen der Antragsflut sei es umso wichtiger, dass bald Asylexperten aus anderen europäischen Ländern nach Griechenland entsandt würden.

Syrer in Deutschland gelandet

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Kurz nach den ersten Abschiebungen landeten auch die ersten Syrer in Deutschland, die aufgrund des Abkommens legal auf direktem Weg in die EU einreisen dürfen. 16 Menschen kamen am Morgen in einer aus der Türkei kommenden Linienmaschine an, am Montagmittag kamen weitere 16 Syrer in Hannover an.

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Am Flughafen in Hannover wurden die Ankommenden unter anderem von diesem Mann empfangen, der ein Plakat hochhielt mit der Aufschrift: "Bitte flüchten Sie weiter! Es gibt hier nichts zu wohnen. Refugees not welcome." Die Polizei eskortierte die Flüchtlinge zum Ausgang.

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Am frühen Morgen hatten die griechischen Behören damit begonnen, die ersten Migranten in Bussen zum Hafen zu bringen. Sowohl auf Lesbos als auch im türkischen Dikili protestierten Menschen aus unterschiedlichen Gründen gegen die Abschiebungen, zu Zwischenfällen kam es aber nicht.

A banner hung by activists on a hotel reads 'Turkey is not safe' during a protest against the return of migrants to Turkey, at the port of Mytilene on the Greek island of Lesbos

Quelle: REUTERS

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Im Hafen von Mytilene auf Lesbos hängen Aktivisten ein Banner mit den Worten "Die Türkei ist nicht sicher" aus dem Fenster eines Hotels.

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Während die EU damit anfängt, Flüchtlinge in die Türkei abzuschieben, versuchen noch immer Migranten illegal nach Griechenland überzusetzen. Am Montagmorgen hielt die türkische Küstenwache ein Boot mit afghanischen Migranten auf. Die Fahrt endete schon nach kurzer Zeit: Im Bild ist zu sehen, wie die Menschen im türkischen Dikili wieder an Land gebracht werden.

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Derzeit sitzen rund 50 000 Flüchtlinge in Griechenland fest, weil die sogenannte Balkanroute nach Norden dichtgemacht wurde.

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Allein im griechischen Lager Moria auf Lesbos halten sich derzeit mehr als 3000 Menschen auf; seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei am 20. März dürfen sie das Lager nicht verlassen. Vor kurzem kam es zu Ausschreitungen zwischen Flüchtlingen und der Polizei.

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Auf der Insel Lesbos steigen Flüchtlinge in einen Bus; sie waren zuvor von der griechischen Küstenwache aufgegriffen worden. Unter ihnen sind Familien mit kleinen Kindern.

© SZ.de/dpa/jly/anri/kjan
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