Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge:Sea Watch kritisiert Türkei

Die türkische Marine hat nach Darstellung der deutschen privaten Rettungsorganisation Sea-Watch Bootsflüchtlinge völkerrechtswidrig an Libyen ausgeliefert. Eine Fregatte der Türkei habe 30 Personen auf dem Meer abgefangen und sie der libyschen Küstenwache übergeben, schrieb Sea-Watch am Mittwoch auf Twitter. Der Vorfall am Dienstag sei von ihrem Aufklärungsflugzeug "Moonbird" dokumentiert worden. Die Türkei als Unterzeichnerstaat der Europäischen Menschenrechtskonvention habe sich damit an einem "schweren Menschenrechtsverstoß" beteiligt, so die Organisation.

Die Europäische Menschenrechtskonvention verbietet den Vertragsstaaten, Flüchtlinge in Staaten abzuschieben, in denen ihnen Folter oder unmenschliche Behandlung droht. Nach Auffassung von Fachstellen wie dem Deutschen Institut für Menschenrechte ist dies in Libyen der Fall.

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SZ vom 30.01.2020 / KNA
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