Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Bemühungen der Bundesregierung zur Verbesserung der Rücknahme von Asylbewerbern im Zuge des sogenannten Dublin-Verfahrens zugesagt. „Es muss so sein, dass wir da eine veränderte Praxis erreichen“, sagte Scholz bei einem Besuch des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg. Er sei mit seinem Amtskollegen in mehreren Ländern Europas im „Dauergespräch“. Zuvor hatten Mitarbeiter des Amtes dem Kanzler ihre Unzufriedenheit mit der bisherigen Praxis zum Ausdruck gebracht. Einige Länder, darunter Italien, akzeptieren derzeit keine oder nur eine geringe Zahl von Flüchtlingen, zu deren Aufnahme sie nach dem Dublin-Abkommen verpflichtet wären. Insgesamt mahnte Scholz mehr Tempo bei der Bearbeitung von Asylanträgen an. Dies sei entscheidend, auch für die Akzeptanz in der Bevölkerung. In Deutschland wurden von Januar bis Juni 121 000 Anträge auf Asyl gestellt – knapp 20 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Flüchtlinge:Scholz will „veränderte Praxis“ bei Dublin-Asylverfahren
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