Flüchtlinge - Magdeburg:Kaum neue Fälle von Kirchenasyl in Sachsen-Anhalt

Dessau-Roßlau
Bunte Hände und das Wort "Willkommen" zieren eine Wand. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Magdeburg (dpa/sa) - Im vergangenen Jahr hat es in Sachsen-Anhalt nur wenige Fälle von Kirchenasyl gegeben. Bei der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) seien zwei Kirchenasyle neu begonnen worden, teilte eine Sprecherin mit. Dabei habe es sich um eine Frau aus dem Iran und eine Frau mit zwei Kindern aus Afghanistan gehandelt. Hinzu kamen vier Asyle, die bereits seit 2019 liefen. Auch 2021 wurden mit einem Stand von Mitte März bislang zwei Kirchenasyle erteilt: an ein Ehepaar mit drei Kindern sowie eine Frau aus Somalia, so die Sprecherin.

Bei der Evangelischen Landeskirche Anhalt gab es laut einem Sprecher im vergangenen Jahr keinen Fall, ebenso wenig in den Gemeinden des Bistums Magdeburg. "Grundsätzlich waren die Kirchenasyle in den letzten Jahren rückläufig. Es gibt nur noch sehr selten Anfragen", teilte eine Sprecherin des Bistums in Magdeburg mit. Vor fünf Jahren seien es etwa drei bis fünf solcher Asyle im Jahr gewesen, nun maximal eins.

Zudem habe die Corona-Pandemie im Jahr 2020 Rückführungen in EU-Mitgliedsstaaten, die bereits einen Asylantrag der Geflüchteten prüfen, gestoppt beziehungsweise verzögert. "Sollten Rücküberstellungen wieder möglich sein, könnten sich auch Anfragen zum Kirchenasyl intensivieren", so die Sprecherin.

Wenig verändert habe sich in den vergangenen Jahren die Dauer der gewährten Kirchenasyle, teilte die EKM-Sprecherin mit. Die im Jahr 2020 begonnenen beziehungsweise zum Jahreswechsel bestehenden Kirchenasyle liefen ihren Angaben nach 3, 4, 7, 10, 15 und 17 Monate. Beide im aktuellen Jahr gewährten Asyle bestünden momentan weiter, hieß es.

© dpa-infocom, dpa:210405-99-87596/2

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