Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge:Linkenpolitiker Dieter Dehm könnte Immunität verlieren

Er brachte einen Flüchtling nach Deutschland. Das Engagement hat nun Folgen.

Die Staatsanwaltschaft hat die Aufhebung der Immunität des Bundestagsabgeordneten Dieter Dehm (Die Linke) beantragt. Ihm werde offenbar die Beihilfe zur illegalen Einreise vorgeworfen, sagte Dehm der Tageszeitung.

Dehm hatte kürzlich Medienberichte bestätigt, wonach er im August einen minderjährigen Flüchtling von Italien zu dessen Vater nach Deutschland gebracht hatte. Einem Bericht der Bild am Sonntag zufolge nahm Dehm den Halbwaisen zunächst ein paar Tage in seinem Ferienhaus am Lago Maggiore auf, brachte ihn dann im Auto über die Schweiz nach Deutschland, wo er ihn an Flüchtlingshelfer übergab. Der junge Mann, der zu seinem Vater gewollt habe, sei von Grenzbeamten nicht registriert worden, sagte Dehm der Zeitung.

Als Abgeordneter ist Dehm vor Strafverfolgung geschützt. Über die Aufhebung seiner Immunität entscheidet der Bundestag. Dehm sieht den Antrag auf Aufhebung seiner Immunität gelassen. "Ich war mit mir im Reinen und bin es auch jetzt", sagte er der Taz. Alles weitere regele sein Anwalt. Zu seinem juristischen Vertreter ernannte er den CSU-Abgeordneten Peter Gauweiler, den er als seinen "guten Freund und Blutsbruder" bezeichnete.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3179077
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
afp/anri
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.