Flüchtlinge:"Kein sicherer Hafen"

Ohne Weiterkommen: Französische Gendarmen im Einsatz bei Calais. (Foto: Philippe Huguen/AFP)

Großbritanniens Premierminister David Cameron will mit Härte auf die Flüchtlingskrise im französischen Calais reagieren.

Die Regierung von Großbritannien hat angekündigt, angesichts der chaotischen Lage im französischen Calais härter gegen illegal eingewanderte Migranten vorzugehen. Man werde sie aus Großbritannien ausweisen, damit die Leute "wissen, dass dies kein sicherer Hafen ist", sagte Premier David Cameron am Donnerstag. Schon jetzt würden Gesetze verabschiedet, die das Bleiben erschwerten. Es müsse aber mehr geschehen. Cameron sprach von einem "Schwarm" von Flüchtlingen, die nach Großbritannien gelangen wollten, weil es dort Arbeit und Wirtschaftswachstum gebe. Die Interims-Vorsitzende der britischen Labour-Partei, Harriet Harman, kritisierte die Wortwahl. Sie betonte, es gehe um "Menschen und nicht um Insekten". Der Sonderbeauftragte für Migrationsfragen bei den Vereinten Nationen, Peter Sutherland, wies auf eine "exzessive Debatte" in Großbritannien hin.

In der Nacht zum Donnerstag hatten erneut Flüchtlinge versucht, durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal von Frankreich nach Großbritannien zu kommen. Die Polizei sprach von 800 bis 1000 Geflüchteten, die sich an den Zäunen des Areals um den Tunneleingang aufhielten, etwa 300 wurden abgeführt. Gegenüber den vergangen Nächten sank die Zahl der Flüchtlinge, die in den Tunnel zu gelangen versuchen. Die Behörden führen das auf verstärkte Sicherheitsvorkehrungen zurück.

© SZ vom 31.07.2015 / DPA, AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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