Flüchtlinge im Mittelmeer:Streit um Migrantenschiff

Wohin mit den Menschen, die auf der italienischen "Diciotti" im Mittelmeer ausharren? Rom sieht die EU in der Pflicht, die Geretteten zu verteilen.

Um das italienische Küstenwachschiff, das mehr als vier Tage mit 177 Migranten an Bord auf dem Meer blockiert war, ist offenbar ein Konflikt in der Koalitionsregierung Italiens ausgebrochen. Transportminister Danilo Toninelli von der Fünf-Sterne-Partei hatte am Montagnachmittag per Twitter mitgeteilt, die Diciotti werde den Hafen von Catania auf Sizilien anlaufen. Toninelli untersteht die Küstenwache. Er schrieb in seiner Kurznachricht weiter: "Jetzt soll Europa sich beeilen, seinen Teil beizutragen." Kurz darauf teilte das Ressort von Lega-Innenminister Matteo Salvini mit, es werde keine Landegenehmigung für die Diciotti erteilt. Solange nicht geklärt sei, dass die Flüchtlinge auch auf andere EU-Länder verteilt werden, werde niemand von Bord gehen.

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