Süddeutsche Zeitung

Flüchtlinge:Grenzzaun gestürmt

In der spanischen Exklave Ceuta haben am Freitag mehr als 150 Migranten den Grenzzaun von der marokkanischen Seite gestürmt. "Etwa 250 Migranten versuchten, den Zaun zu überwinden, rund 155 haben es geschafft", sagte ein Regierungssprecher in Ceuta. "So gewalttätig war das in der Vergangenheit nicht." Mindestens sechs Polizisten seien leicht verletzt worden, ebenso einige der Migranten. Die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla an Marokkos Nordküste sind Anziehungspunkte für Afrikaner, die nach Europa wollen. Die Gebiete sind von einem sechs Meter hohen Zaun mit Stacheldraht umgeben. Zuletzt drangen im August 2018 knapp 120 Migranten, auf spanischen Boden vor. Ein spanisches Kriegsschiff setzte unterdessen 15 aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge in der Hafenstadt San Roque ab. Sie stammen vom Rettungsschiff Open Arms, das in Italien nicht landen durfte. Insgesamt hatten die Helfer mehr als 100 Menschen aus dem Meer geholt, die auf fünf EU-Länder verteilt wurden. In der Nacht zu Freitag wurden 64 Migranten des italienischen Rettungsschiffs Mare Jonio von italienischen Helfern nach Lampedusa gebracht. Frauen, Kranken und unbegleiteten Minderjährigen habe das Innenministerium den Landgang gestattet, teilte die Hilfsorganisation Mediterranea mit, der das Schiff gehört. Nun sind noch 34 Migranten an Bord.

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Quelle:
SZ vom 31.08.2019 / Reuters, KNA
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