Flüchtlinge:Das nächste Abkommen

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ist sich am Freitag nach eigenen Angaben mit Griechenland über die Rückführung von Flüchtlingen einig geworden - sofern diese über die österreichische Grenze nach Deutschland einreisen wollen.

Von Jan Bielicki

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat nun auch mit der griechischen Regierung eine schnelle Rückführung bestimmter dort bereits registrierter Asylbewerber vereinbart. Der Abschluss eines Abkommens stehe "unmittelbar bevor", hieß es aus dem Ministerium. Die Einigung mit Athen ist bereits das zweite in einer Serie von Abkommen, die Seehofer vor allem mit den europäischen Anrainerstaaten des Mittelmeeres schließen will. Dabei geht es um die Möglichkeit, Migranten, die an der deutsch-österreichischen Grenze aufgegriffen werden, in kürzester Zeit wieder in das EU-Land zurückzuschicken, in dem sie bereits einen Asylantrag gestellt haben. Falls ein Vergleich der Fingerabdrücke ergibt, dass ein an dieser Grenze kontrollierter Flüchtling bereits Asyl in Spanien oder Griechenland begehrt hat, könnte er binnen 48 Stunden dorthin überstellt werden. Bisher dauerte das nach den Fristen der Dublin-Verordnung der EU meist mehrere Monate. Das Abkommen mit Griechenland sieht auch vor, dass Deutschland "im Gegenzug" beschleunigt bis zum Jahresende offene Altfälle für Familienzusammenführungen prüft. Hintergrund ist, dass in Griechenland rund 2000 bis 3000 Flüchtlinge darauf warten, zu ihren Familien nach Deutschland reisen zu dürfen.

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